Historisches Walldorf

Walldorf – eine Stadt mit Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde "Waltdorf" am 20. Oktober des Jahres 770 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch. Funde aus früher Zeit belegen allerdings, dass schon seit langem Menschen an dem Platz siedelten, an dem das spätere Dorf im Wald entstand.

Durch Verpfändung wechselten oftmals die Territorialherren. Walldorf war bald die südlichste Siedlung der Kurpfälzer. Erwähnt ist, dass durch den Kurfürsten Ludwig III. die Herren von Sickingen im Jahr 1420 belehnt wurden. Die wechselvolle Geschichte hinterließ in dem kleinen kurpfälzischen Dorf ihre Spuren. In Bauernkriegen und im Dreißigjährigen Krieg wurde Walldorf Schauplatz für Kämpfe und Plünderungen. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1689 wurde es sogar vollständig zerstört. Nach einer schwerfälligen Erholungsphase wurde das Land ab 1716 wieder besiedelt.

Meist kamen Neusiedler aus der Schweiz. Unter ihnen auch die Familie Astor. Einer der Astors, Johann Jakob Astor (1763-1848), zog wie viele andere Bürger aus Not weiter nach Amerika. Er wurde dort durch Pelz- und Immobiliengeschäfte zum damals reichsten Mann des Landes. Er vermachte seiner Heimatstadt einen stattlichen Geldbetrag, dank dessen das Astorhaus erbaut und nach dem Willen des Stifters den Armen zugute kam. heute beherbergt das Astorhaus ein Museum und den städtischen Schülerhort.

Walldorf, das nach den Napoleonischen Kriegen dem Besitz der Badener Landgrafen zugeschlagen wurde, wandelte sich im 19. Jahrhundert vom Bauerndorf zum agrarbestimmten Handelsplatz. Wald, Tabak, Hopfen, einstmals "grünes Gold" genannt, und Spargel bereiteten bescheidenen Wohlstand.

Jakob Astor, nach einem Porträt von Gilbert Stuart

Das inzwischen nicht mehr existente Geburtshaus von Johann Jakob Astor in der Hauptstraße (Foto: Archiv Stadt Walldorf)

1901 verlieh Großherzog Friedrich I. von Baden Walldorf die Stadtrechte und wünschte, dass die Gemeinde blühe und gedeihe.

Spargelfest im Jahr 1953 (Foto: Archiv Stadt Walldorf)

Chronik von Walldorf

Die Stadt Walldorf freut sich, an dieser Stelle auf die "Chronik von Walldorf" verweisen zu dürfen, die der Walldorfer Autor Klaus Ronellenfitsch in jahrelanger akribischer Arbeit erstellt hat und kontinuierlich - Jahr für Jahr - ergänzt. 

Seine Chronik beginnt im Jahr 770 n. Chr. und stützt sich auf viele wichtige Quellen, die er im Anhang seiner Chronik aufführt.

Fragen, Anregungen und Ergänzungen zu der Chronik sind nicht an die Stadt Walldorf, sondern direkt an den Autor Klaus Ronellenfitsch zu richten unter: klaus.ronellenfitsch@gmx.de

Die Stadt Walldorf übernimmt keine Verantwortung für Inhalt, Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben.

Chronik von Walldorf

Bücher zu Walldorf

  • Walldorfer Geschichte(n) aus 12 Jahrhunderten
    Hrsg. Stadt Walldorf, verlag regionalkultur, 2019, ISBN 978-3-95505-164-8  
  • Walldorf – Ansichten einer Stadt
    Hrsg. Stadt Walldorf, 2005, ISBN 3-00-016244-5
  • Walldorf 21 – 100 Jahre Stadtrechte: von der Hopfenbörse zum virtuellen Marktplatz
    Hrsg: Stadt Walldorf, Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde e.V. 1965, verlag regionalkultur, 2002, ISBN 3-89735-179-X
  • David Depenau, Die Ortsnecknamen in Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis: von Bloomäuler, Lellebollem und Neckarschleimer
    Verlag Regionalkultur, 2002, ISBN 3-89735-205-2
  • Katja Doubek, Die Astors - Glanz und Elend einer legendären Dynastie
    Piper Verlag GmbH, München 2008, ISBN 978-3-492-05098-2
  • Herbert C. Ebeling, Johann Jakob Astor, Ein Lebensbild
    Hrsg. Astor-Stiftung Walldorf, Stadt Walldorf, Baden, 1998, ISBN 3-00-003749-7
  • Dr. Alexander Emmerich, John Jacob Astor - Der erfolgreichste deutsche Auswanderer
    Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart, 2009, ISBN: 978-3-8062-2265-4
  • Mathias Heß, Unser Walldorf, Heimatbuch der Stadt Walldorf
    herausgegeben von der Stadt Walldorf, 1950 – neu aufgelegte und erweiterte Faksimileausgabe, 2008
  • Ludwig H. Hildebrandt, Mittelalterliche Urkunden über Wiesloch und Walldorf
    Hrsg. Stasdt Wiesloch, Stadt Walldorf, verlag regionalkultur, 2001, ISBN 3-89735-164-1
  • W. O. von Horn, Johann Jacob Astor, Ein Lebensbild aus dem Volke, für das Volk und seine Jugend – Zusammengestellt und bearbeitet von Herbert C. Ebeling
    Hrsg. Astor-Stiftung Walldorf, 2004
  • Werner Kögel, "Walldärferisches!" "Kurpälza Gschichtlin" und "Kurpfälzer Dialektik"
    Unterhaltsame Geschichten, Biographien und Gedichte in Walldorfer Mundart, zu beziehen über den örtlichen Buchhandel
  • Thomas Löffler, Zu Nutzen und Gebrauch der Armen – Die Geschichte der Astor-Stiftung in Walldorf
    Stadt Walldorf, 1998, ISBN 3-00-003748-9
  • Klaus Ronellenfitsch, Walldorfer Familienbuch 1650-1900, Walldorf 1993, Band 84 der Reihe B der Deutschen Ortssippenbücher der Zentralstelle für Personen- und Zeitgeschichte, Frankfurt/Main
    Hrsg. Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde e.V. 1965