Demenz im Quartier

Die Stadt Walldorf ist ein Modell-Quartier im Rahmen des Projekts Demenz im Quartier der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbsthilfe Demenz. Sie entwickelt und erprobt seit 2021 Maßnahmen und Angebote, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen und neue Möglichkeiten der Teilhabe schaffen sollen.

Gesprächskreis für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz

Der Gesprächskreis bietet die Gelegenheit, sich über Entlastungs- und Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren, sich mit anderen Betroffenen zu vernetzen, sich auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen oder sich einfach nur eine kleine Auszeit zu gönnen. Andrea Münch von der städtischen IAV-Stelle und Reiner Menges, selbst betroffener Angehöriger, begleiten die Gruppe fachlich, und können bei Themen und Fragen rund um die Pflege und Betreuung mit Rat und Hilfe unterstützen. Die Gruppe ist für alle Interessierten offen.
Das Angebot findet alle zwei Monate immer mittwochs statt. Die genauen Termine stehen im Veranstaltungskalender.
Anmeldung
Anmeldungen zu den jeweiligen Angeboten nimmt Andrea Münch von der IAV-Stelle entgegen. Sie ist telefonisch unter der Rufnummer (06227) 35-1168 und per E-Mail unter andrea.muench@walldorf.de zu erreichen.

 

Erinnerungen beim historischer Stadtspaziergang austauschen

Die Stadt Walldorf bietet im Rahmen des laufenden Modellprojekts „Demenz im Quartier“ der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. ein weiteres neues Angebot „Historische Stadtspaziergänge“ für Menschen mit und ohne Demenz an.
Die Termine für die kostenlosen Spaziergänge stehen im Veranstaltungskalender. Sie dauern ca. 1 ½ Stunden. Reiner Menges, der das Gesamtprojekt von Anfang an in der Projektsteuerungsgruppe unterstützt, wird den historischen Stadtspaziergang leiten.
Es wurde bewusst keine allzu lange Strecke ausgewählt, damit auch Menschen teilnehmen können, die nicht mehr so mobil sind. Stationen sind z.B. ev. Kirche, Drehscheibe, Hauptstraße, Altes Rathaus und einige mehr. Reiner Menges wird zu den Stationen viel zu erzählen haben und auch Bilder zeigen.
Es geht neben der Bewegung an der frischen Luft auch darum, miteinander ins Gespräch über alte Zeiten zu kommen und schöne Erinnerungen an die Kindheit und Jugend in Walldorf auszutauschen. Gerade für Menschen mit Demenz stellt dies ein ideales Angebot dar, denn zu diesen Themen bleiben die Erinnerungen oft noch lange im Langzeitgedächtnis erhalten. „Der Stadtspaziergang kann etwas dazu beitragen, Teilhabe von Menschen mit Gedächtniseinschränkungen zu ermöglichen. Sie können dadurch ein Stück Lebensqualität gewinnen und Erfolgserlebnisse schaffen“, so Reiner Menges.

Der Stadtspaziergang startet jeweils am Brunnen an der Drehscheibe und endet am Schloßplatz.
Rückfragen beantwortet Andrea Münch von der IAV-Stelle unter andrea.muench@walldorf.de oder telefonisch unter 06227 35-1168.

 

Fortbildung im Kommunalen Kindergarten

Im Kommunalen Kindergarten fand vor Kurzem eine interne Fortbildung statt. Ziel war es, zu erfahren, wie das Thema Demenz altersgerecht mit Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren aufgegriffen werden kann. „Manche Kinder sind von dem Thema in der Familie betroffen, etwa wenn die Großeltern erkrankt sind“, weiß Andrea Münch von der IAV-Stelle. Sie hat die Fortbildung im Rahmen des Modellprojekts „Demenz im Quartier“ im Kommunalen Kindergarten organisiert. Ergotherapeutin Verena Zeisler leitete die Veranstaltung. Sie ist auch in der Steuerungsgruppe des Modellprojekts aktiv. Unterstützt wurde sie von Conny Stark. Rund ein Dutzend Erzieherinnen nahm daran teil. Nach einer kurzen Einführung zum Thema Demenz lernten die Erzieherinnen, wie sie das Thema spielerisch aufgreifen können. Unter anderem wurde die Spielmodulreihe „KIDZELN“ vorgestellt. Auch bei der Fortbildung sei deutlich geworden, dass viele Teilnehmerinnen selbst über Angehörige von Demenz betroffen sind. „Daher ist es uns ein Anliegen, möglichst viele Altersgruppen für das Thema zu sensibilisieren“, sagt Andrea Münch, die in diesem Zusammenhang auf frühere Projekte verweist: „Wir haben schon seit einigen Jahren durch den `Laufenden Seniorenbus` eine gute Kooperation mit dem Kindergarten. Die haben wir nun im Rahmen des Modellprojekts wieder aufgegriffen.“ Die Initiative „Laufender Seniorenbus“ wurde bis kurz vor Corona angeboten und richtete sich vorwiegend an ältere Menschen mit und ohne Demenz. Auf der Route „Stadtspaziergang“ wurden Stationen in der Stadt erlaufen, eine davon war der Kindergarten im Astorpark. Die Kinder begleiteten die Seniorinnen und Senioren dann ein Stück weit.
„Die Kinder gehen unvoreingenommen an die Menschen ran“, sagt Özlem Dogan, Leiterin des Kommunalen Kindergartens. Die Fortbildung in ihrer Einrichtung bewertet sie rückblickend als sehr gelungen. „Es gab nur positive Resonanz. Für die Kolleginnen war die Fortbildung sehr bereichernd.“  Bilderbücher, die von Verena Zeisler zum Thema empfohlen wurden, werde man auf jeden Fall zeitnah für den Kindergarten besorgen. Özlem Dogan ist sich sicher, dass Kinder und Senioren voneinander profitieren und ein gegenseitiger Austausch, wenn es die Lage wieder zulässt, sehr wünschenswert wäre.

Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Entweder persönlich bei der IAV-Stelle:
Andrea Münch
Nußlocher Straße 45
69190 Walldorf
Telefon: (0 62 27) 35-11 68

oder per Mail an:
andrea.muench@walldorf.de

Film über den Alltag von pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz aus Walldorf

Wie sieht der Alltag von pflegenden Angehörigen genau aus? Vor welchen Herausforderungen stehen die Beteiligten? Was erleben Sie an Schönem oder Kuriosem? Was motiviert zum Weitermachen trotz aller Belastung? Wie reagiert das nähere Umfeld, die Familie, Freunde und Nachbarn? Und was könnte dazu beitragen, dass Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen noch lange möglich bleibt und die Menschen nicht in die Isolation geraten und im öffentlichen Leben „unsichtbar“ werden?

Fragen, denen sich das aktuelle Demenzprojekt „Schulterschluss“ der Stadt Walldorf in einem Filmprojekt widmete und der nun auf unserer Homepage zu sehen ist. Neun Angehörige von Menschen mit Demenz aus Walldorf geben darin Auskunft über ihre aktuelle Lebenssituation und ermöglichen dem Zuschauer Einblicke in ganz persönliche Erfahrungen mit der Erkrankung. Offen über die Thematik zu reden, ist nicht selbstverständlich. Vielen Betroffenen fällt dies schwer aus unterschiedlichen Gründen. Manche schämen sich, wollen den Angehörigen vor Stigmatisierung und Ablehnung schützen oder befürchten in der Öffentlichkeit auf Unverständnis zu stoßen, wenn kognitive Ausfälle und Defizite bekannt werden. Die Walldorfer Protagonisten möchten nun mit ihrem mutigen Engagement aus der Anonymität in die Öffentlichkeit treten und stellvertretend für alle Angehörigen mit dem Film dazu beitragen, Tabus aufzubrechen und Einblicke in den Alltag eines pflegenden Angehörigen zu gewähren. Der Film soll dazu beitragen, für das Thema Demenz zu sensibilisieren, darüber informieren, welchen Themen die Beteiligten im Alltag gegenüberstehen und vor allem anderen Betroffenen Mut machen, rechtzeitig Hilfe von außen anzunehmen. Es ist die Rede von Vätern, Müttern, Ehefrauen und Ehemännern, von Schwiegermüttern und Großvätern. Bei allen liegt eine Demenzerkrankung vor und alle werden von ihren Angehörigen, zum Teil bereits seit Jahren liebevoll versorgt. Alle Interviews sind professionell zu einem Kurzfilm verarbeitet, der auch künftig im Rahmen des laufenden Modellprojektes zum Einsatz kommen wird, zum Beispiel bei DemenzpartnerInnen - Schulungen.

Das Filmprojekt ist im Rahmen des zweijährigen Förderprojekts „Demenz im Quartier“ der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbsthilfe Demenz entstanden, für das die Stadt Walldorf als eins von fünf Modell-Quartieren ausgewählt wurde. Alle Maßnahmen und Angebote dienen dazu, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen und neue Möglichkeiten der Teilhabe zu schaffen. Das Projekt ist Teil der Landesstrategie »Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.« und wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg gefördert.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen und Fragen:

Andrea Münch
IAV-Stelle | Soziale Hilfen
Telefon: (0 62 27) 35-11 68
andrea.muench@walldorf.de

Demenz im Quartier in den Medien

Bericht SWR Aktuell Baden-Württemberg

Sendung vom 5.8.2021

Artikel auf wiwa-lokal

Artikel zum Film über pflegende Angehörige

Artikel vom 16.01.2022

Artikel in der BAZ

Film über pflegende Angehörige

Artikel vom 21.01.2022

Artikel in der Südwestpresse

Irritation bis ins Mark

Artikel vom 08.09.2021

Artikel zum Thema "Demenz im Quartier" in der Rhein-Neckar-Zeitung

Artikel zum Film über pflegende Angehörige
Artikel vom 18.01.2022

Erste Demenzwerkstatt in Walldorf
Artikel vom 17.11.2021

Demenz ist nach wie vor ein Tabuthema
Artikel vom 11.08.2021

Tabuthema Demenz ins Bewusstsein rücken
Artikel vom 04.08.2021

Offen über Demenz reden
Artikel vom 03.08.2021

Startschuss für das Projekt "Demenz im Quartier"

Artikel vom 25.05.2021

Bericht bei walldorf.tv

Es kann jeden treffen

Bericht bei CAREkonkret

Interview mit Andrea Münch (Seite 2)