Konzerte der Stadt 2024

Musikbeauftragter der Stadt Walldorf seit 2020: Dr. Timo Jouko Herrmann

Ansprechpartner:

Dr. Timo Jouko Herrmann
Telefon: (0 62 27) 398 48 98
timojoukoherrmann@gmail.com

Eintritt:

10 €, ermäßigt 6 €

Kartenservice in Walldorf:

Bücher Dörner, Bahnhofstraße 8
Rathaus, Nußlocher Straße 45

Jahr für Jahr ein buntes Musikprogramm

Vom Frühjahr bis in den Sommer hinein geben renommierte Künstlerinnen und Künstler und Nachwuchstalente bei den Konzerten der Stadt Walldorf Darbietungen ihres Könnens. Seit 2020 lädt der Musikbeauftragte der Stadt, Dr. Timo Jouko Herrmann, zu den Konzerten ein. Zuvor hatte Prof. Gerald Kegelmann die Konzertreihe 25 Jahre lang geleitet. Ausgewählte Veranstaltungsorte wie die Astoria-Halle, der Büchereihof oder auch das AQWA machen jedes Konzert zu einem Erlebnis für Musikliebhaber.

 

Bericht über die Programmvorstellung

Flyer 2024

Donnerstag, 1. Februar
19 Uhr, Laurentiuskapelle, Kapellenweg 1

LICHT INS DUNKEL

Werke von Dietrich Buxtehude, Heinrich Schütz u. a..

VOX CLAMANS
Veronika Vojířová
(Sopran)
Meike Theis (Dulzian/Blockflöte/Renaissancetraversflöte)
Miroslav Kůzl (Zink)
Cameron Drayton (Posaune)
Jan Hajič (Cembalo/Leitung)

Ein nasskalter Winterabend Anfang Februar, aus dem Nieselregen in die warme Kapelle kommend, entsteht im schummrigen Licht eine mystische Atmosphäre, in der sich die warmen Klangfarben der besonderen Instrumente vermischen. Das Motto des Abends passt zum Festtag Maria Lichtmess, wenn die Tage spürbar heller werden und das Licht des Frühlings langsam die Dunkelheit des Winters besiegt.

Mit seinem besonderen Zugang zur Musik möchte das Ensemble Vox Clamans das Publikum bezaubern und eine tiefe Wertschätzung für unser kulturelles und spirituelles Erbe wecken. Durch den Einsatz historischer Instrumente sowie die Suche nach Verflechtungen der Kompositionen mit der sakralen Architektur der jeweiligen Epoche wird der Musik neues Leben eingehaucht und dem Publikum ein tieferes Verständnis ihrer Bedeutung geboten. Das reiche und vielfältige musikalische Repertoire aus Mittelalter, Renaissance und Frühbarock wird zum Leben erweckt und das Publikum in die Vergangenheit entführt, um die Schönheit dieses außergewöhnlichen Repertoires erleben zu können.  Vox Clamans hat sich dieser Musik verschrieben, weil sie Emotionen am deutlichsten transportiert. Affekte und Gefühle erscheinen in der Musik des Frühbarocks klar, unverstellt, unmittelbar und universell hörbar. Die Musik des Mittelalters und der Renaissance atmet hingegen einen anderen Geist; sie ist schwieriger zu begreifen mit all ihren heute kaum noch bekannten Regeln und Theorien. Wenn diese aber von Spezialensembles in die heutige Zeit geholt und nach ihren eigenen Gesetzen und Bedingungen aufgeführt wird, darf sich das Publikum von fremdartigen, hypnotisch-meditativen Klängen verzaubern lassen.


Donnerstag, 14. März
19 Uhr, Laurentiuskapelle, Kapellenweg 1

AUS DEM SCHATTEN INS LICHT

Werke von Johannes Brahms u. a.

Sargis Sarukhanyan (Viola)
Anastasia Galenina (Klavier)

Die Viola fristete als solistisches Instrument lange Zeit ein trauriges Schattendasein. In der Familie der Streichinstrumente zwischen Violine und Violoncello stehend, diente sie vor allem als klangverstärkende Mittel- oder Füllstimme. Obwohl bereits Wolfgang Amadeus Mozart während der Zeit der Wiener Klassik die Vorzüge des warm klingenden Instruments mehr und mehr schätzen lernte, begann die Musikwelt erst mit der aufkommenden Romantik ein vermehrtes Interesse an der Viola zu zeigen. Bedeutende Musiker wie Carl Maria von Weber, Hector Berlioz oder Robert Schumann schufen Werke für das lange vernachlässigte Instrument. Im frühen 20. Jahrhundert hat sich der Komponist Paul Hindemith – selbst ein herausragender Bratschist – besonders für das Instrument eingesetzt. Mittlerweile ist die Viola vor allem aus der Kammermusik nicht mehr wegzudenken, und zahlreiche Komponistinnen und Komponisten haben anspruchsvolle Werke für die Viola geschaffen.

Der junge armenische Solist Sargis Sarukhanyan präsentiert in diesem Programm eine Auswahl repräsentativer Werke und zeigt dabei all die Vorzüge seines warm und dunkel-abgetönt klingenden Streichinstrumentes. Am Klavier wird er von der vielfach ausgezeichneten Pianistin Anastasia Galenina begleitet.


Donnerstag, 25. April
19 Uhr, Laurentiuskapelle, Kapellenweg 1

OPHELIAS TRAUM

Werke von Robert Schumann, Hugo Wolf, Richard Strauss u. a.

Alina Wunderlin (Sopran)
Ulrich Eisenlohr (Klavier)

Shakespeares Drama The Tragicall Historie of Hamlet, Prince of Denmarke wurde 1602 in London uraufgeführt. Zwei Figuren des Schauspiels haben Generationen von Künstlerinnen und Künstlern aus den unterschiedlichsten Genres – Malerei, Poesie und Literatur – beschäftigt und inspiriert: das Liebespaar Hamlet und Ophelia.

Das Programm „Ophelias Traum“ widmet sich der mysteriösen weiblichen Hauptfigur der Tragödie. Ihre Verstrickung in die von Intrigen, Machtspielen, Täuschungen und Verrat geprägte Handlung, ihre Gutgläubigkeit und Naivität, ihre Verzweiflung und ihr Zerbrechen am Irrsinn des Geschehens gipfeln in ihren in die Handlung eingestreuten Wahnsinns-Auftritten im 4. Akt der Tragödie. Diese haben so unterschiedliche Komponisten wie Richard Strauss, Camille Saint-Saëns, Roger Quilter und Wolfgang Rihm zu Vertonungen inspiriert. In diesem Programm kommen Lieder auf die originalen Texte Shakespeares zu Gehör. Darüber hinaus erklingen auch Vertonungen anderer Lyrik, welche die Ophelia-Thematik paraphrasieren oder in anderer Form in den Grenzbereich zwischen Realität, Traum und Wahn eintauchen.

„The time is out of joint” – „Die Zeit ist aus den Fugen”, sagt Hamlet, nachdem er dem Geist seines getöteten Vaters begegnet ist. Die Aktualität dieses Satzes ist gerade in diesen Zeiten erschreckend. Was kann man tun, um sie wenigstens ein bisschen wieder in Ordnung zu bringen? Vielleicht liegt ein Schlüssel dazu in den Worten und Klängen dieses Programms: Sie sind nicht nur von Fantasie und beobachtender Faszination getragen, sondern auch von Empathie, tiefem Einfühlungsvermögen, im besten Sinne „Mitleid“ für die Hauptfigur dieses Programms.


Donnerstag, 27. Juni
20 Uhr, Open Air
Innenhof der Stadtbücherei

BORSCH4BREAKFAST

Ratko Pavlovic (Akkordeon)
Ionel Ungureanu (Violine/Viola)
Christoph Rehorst (Kontrabass/Gesang)
Henrik Dewes (Gitarre)

Borsch4Breakfast. Deftige Suppe zum Frühstück, wer mag das nicht? Die Rezeptur der vier jungen Profimusiker enthält außergewöhnliche Musikgenres jenseits des klassischen Musikkanons. Die Wurzeln des Quartetts sind dabei ebenso unterschiedlich wie die musikalischen Hintergründe der Gruppe: Serbisch, Rumänisch, Tschechisch und Deutsch. In ihrer Zusammenarbeit entsteht auf spielerische Weise ein wunderbares Potpourri der Stile, bei dem jeder seine persönlichen Lieblingszutaten in den Eintopf rührt. Auf der Bühne manifestiert sich so ein Stilmix aus osteuropäischer Folklore, experimentellen Einflüssen und Balkanklängen, abgeschmeckt mit einer feinen Prise Jazz. Gemeinsam Musik machen, die Ursprünge der Volksmusik erforschen, Stücke arrangieren, Neues komponieren, aber auch einen großen Freiraum für Improvisation schaffen: All das gehört zu einem musikalischen Schmaus mit Borsch4Breakfast.


Programmänderungen vorbehalten
Alle Angaben ohne Gewähr

Eine Studie zur Geschichte des kommunalen Konzertlebens in Walldorf

Bereits Mitte der 1960er-Jahre wurde in Walldorf die Stelle eines Musikbeauftragten geschaffen, die seit der Spielzeit 2019/20 Dr. Timo Jouko Herrmann inne hat. Von der Stadt Walldorf erhielt Herrmann den Auftrag, die Geschichte der kommunalen Konzertangebote in einer Studie zu erfassen. Diese beindruckende kulturelle Historie und die Chronologie der Konzerte seit 1968 finden Sie hier als PDF zum Download.

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