28.02.2024, Leben in Walldorf

Der Abschluss eines langen Weges

Andrea Becker bei der Stadt in den Ruhestand verabschiedet

Sie gehe „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ in den Ruhestand, erklärte Andrea Becker. Und das war keineswegs einfach so dahingesagt: Denn tatsächlich floss bei ihrer offiziellen Verabschiedung nach 45 Jahren in Diensten der Stadtverwaltung die eine oder andere Träne. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen waren ihrer Einladung gefolgt, darunter viele langjährige Weggefährten. „Ich wünsche dir im Namen der gesamten Verwaltung und von Bürgermeister Renschler, aber auch ganz persönlich für deine weitere Zukunft gerade mit deiner Familie und deinem Enkel alles Gute und viel Freude“, sagte der Erste Beigeordnete Otto Steinmann. Seinen Dankesworten schloss sich der Personalratsvorsitzende Edgar Mayer mit Blick zurück auf „eine schöne Zeit“ gerne an.

Otto Steinmann sprach vom „Abschluss einer langen Karriere, eines langen Weges hier im Rathaus Walldorf“, der nach seinen Worten am 1. August 1979 mit der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen hatte. Zuvor habe der damals noch für die Besetzung der Ausbildungsplätze zuständige Gemeinderat „Fräulein Zellner“ unter insgesamt 13 Bewerbungen ausgewählt. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung und der Übernahme in ein festes Beschäftigungsverhältnis habe Andrea Becker nach kurzen Etappen im Standesamt und der Stadtkasse im Januar 1984 ihre Tätigkeit im Einwohnermeldeamt aufgenommen, dem heutigen Bürgerbüro, ehe sie 1993 ins Personalamt wechselte, mit Aufgaben von der Bezügeberechnung bis zur Organisation der Reinigungskräfte. „In all den Jahren warst du eine kompetente Ansprechpartnerin“, sagte Steinmann.
Der Erste Beigeordnete blickte auch auf die „Zeit eines enormen Umbruchs“ Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre zurück, als zur Rathaus-Mannschaft, die vorher von vielen Walldorferinnen und Walldorfern geprägt gewesen sei, „immer mehr Kolleginnen und Kollegen von außerhalb“ gestoßen seien. „Sowohl in deiner Tätigkeit im Einwohnermeldeamt als auch im Personalamt hat man jedoch immer gespürt, dass du zu den Einheimischen gehörst. Deine Ortskenntnis war dir dabei stets eine große Hilfe“, sagte Steinmann. Und umgekehrt sei es für die Bürgerinnen und Bürgern „eine Hilfe und eine Erleichterung im Umgang mit dem Amt“ gewesen, eine vertraute und bekannte Person „am Schreibtisch gegenüber“ anzutreffen.

Steinmann ging auch auf gesellige Anlässe ein. Mit Andrea Becker an einem Tisch zu sitzen, habe immer bedeutet, „stets gut unterhalten“ zu sein, es habe „immer etwas zu lachen“ gegeben. „Die Freude an der Arbeit ging einher mit der Freude am Leben und mit der Freude am Dasein, das hat man bei dir immer gespürt. Und dir war immer wichtig, gerade mit dem harten Kern der langjährigen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam etwas zu unternehmen. Gemeinschaft zu pflegen und nicht nur mit ihnen zu arbeiten, sondern zusammen auch zu feiern, war für dich ein Stück weit Philosophie und Spaßfaktor zugleich“, sagte der Erste Beigeordnete. Gefeiert wurde dann auch im Anschluss – mit einem humorvollen Beitrag aus dem Kollegenkreis, der für Stimmung sorgte, und vielen persönlichen Abschiedsworten. Fürs leibliche Wohl hatte die Ruheständlerin bestens gesorgt.

 

Erster Beigeordneter Otto Steinmann (li.) verabschiedete Andrea Becker (re.) in den wohverdienten Ruhestand.

Foto: Stadt Walldorf