15.10.2025, Startseite

Ein Ort für Trauer und Erinnerung

Am neuen „Sternenfeld“ auf dem Friedhof: (v.li.) Hans-Jürgen Reiert, Stadtbaumeister Andreas Tisch, Petra Sotzko und Bürgermeister Matthias Renschler.
Foto: Stadt Walldorf

Das neue „Sternenfeld“ auf dem Friedhof wurde fertiggestellt

Der 15. Oktober ist der „Tag der Sternenkinder“, an dem aller Kinder gedacht wird, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt sterben. Im Begriff kommt die Idee zum Ausdruck, dass die Kinder den Himmel – oder sinnbildlich dafür die Sterne – erreicht haben, bevor sie das Licht der Welt erblicken durften. Auch früh nach der Geburt verstorbene Kinder werden in diesem Sinne als „Sterne“ begriffen, um die Verbundenheit mit den Familien auszudrücken, die von einem Moment auf den anderen statt der Freude großen Schmerz und Trauer erleben.

In Walldorf haben sich die Verantwortlichen schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, auf dem Friedhof für Sternenkinder, Still- oder Frühgeborene einen angemessenen Ort der Bestattung zu schaffen, der den Angehörigen Raum für Trauer, Erinnerung und die persönliche Trauerverarbeitung bieten soll. Das ist mit dem neuen „Sternenfeld“ geschehen, das seinen Platz im Bereich des Kindergrabfelds gefunden hat. Stadtbaumeister Andreas Tisch sprach die Fertigstellung im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung an, anderntags, genau am „Tag der Sternenkinder“, machte sich auch Bürgermeister Matthias Renschler bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit Petra Sotzko (Standesamt), Bauhofleiter Hans-Jürgen Reiert und dem Stadtbaumeister ein Bild vom neuen Grabfeld. 

„Der Bauhof hat hier sehr gute Arbeit geleistet“, bedankte sich der Bürgermeister. Planerisch haben für das Stadtbauamt Moritz Weigelt und David Schäffner vom Bauhof die Maßnahme begleitet, die dann in enger Abstimmung mit dem Standesamt und der Trauergruppe des Vereins GeLeWa vom städtischen Bauhof umgesetzt wurde. Das Kindergrabfeld befindet sich im alten Friedhofsteil und ist in zwei Bereiche unterteilt: Im Süden liegen die bereits bestehenden Kindergräber, während im Norden eine freie Fläche mit drei Bäumen vorhanden ist. Hier wurde im nordöstlichen Bereich das neue gemeinschaftliche Grabfeld oder „Sternenfeld“ eingerichtet.

Das runde Grabfeld mit einem Durchmesser von fünf Metern wird von einer 40 Zentimeter hohen Natursandsteinmauer umgeben. In zwei Ringen verlegte Steine markieren auf etwa drei Vierteln der Kreisfläche die einzelnen Grabfelder, die Bepflanzung ist einheitlich und pflegeleicht mit saisonalen Elementen. Eine individuelle Gestaltung oder Pflege durch die Eltern ist nicht vorgesehen. Es gibt aber die Möglichkeit, auf dem Grabfeld mit bunten Sternen aus Acrylglas, auf denen Name, Datum und ein Symbol untergebracht werden können, an das verstorbene Kind zu erinnern. Ergänzt wird das Ensemble durch zwei Sitzbänke. Es besteht die Möglichkeit, nach den ersten Erfahrungen auch weitere Gestaltungselemente oder Sichtschutzhecken zu realisieren.

„Ich denke, wir haben einen schönen Ort geschaffen“, sagte Stadtbaumeister Tisch in der Gemeinderatssitzung. „Das ist ein wichtiger Bereich, der gefehlt hat“, sagte Christian Winnes (CDU) und bedankte sich „für die schnelle Umsetzung“ der im März vom Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr beschlossenen Maßnahme. „Das ist sehr schön und ansprechend umgesetzt“, lobte auch Petra Wahl (SPD).