30.04.2025, Umwelt- und Klimaschutz

Mithilfe bei Bekämpfung der Tigermücke gefragt

Die asiatische Tigermücke breitet sich auch in Walldorf weiter aus.
Foto: Pixabay

Stadt bittet Bevölkerung um Unterstützung

Im Frühling macht sich ein unliebsamer Quälgeist in den Gärten bemerkbar: Von Mai bis Ende September hat die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) Saison. Der ursprünglich aus Südostasien stammende Gesundheitsschädling wird dieses Jahr systematisch überwacht und bekämpft. Letztes Jahr wurden Tigermücken im Westen der Stadt entdeckt. Mit gezielten Maßnahmen können Populationen der Mücke dezimiert oder ganz verdrängt werden. Deshalb bittet die Stadt Walldorf in diesem Jahr die Bevölkerung, bei der Bekämpfung der Mücken mitzuhelfen.

Wie lebt die Tigermücke?
Die Tigermücke hält sich am liebsten in schattigen, grünen Bereichen in der Nähe von Menschen auf. Hier finden die Weibchen Brutplätze und eine Blutmahlzeit. Da die Asiatischen Tigermücken Containerbrüter sind, bevorzugen sie kleine Behälter als Ablageort für ihre Eier, in denen sich Wasser sammeln kann. In Gärten finden sie hier optimale Brutplätze wie zum Beispiel Regentonnen, Eimer, Gießkannen, Blumentöpfe, Untersetzer, Schirmständer, Gullys, verstopfte Regenrinnen oder herumliegende Autoreifen. Die Weibchen kleben ihre Eier oberhalb des Wassers an die Wände der Behälter. Wenn der Wasserstand nun steigt und die Eier überflutet werden, schlüpfen daraus Larven, die sich ebenso wie ihre Puppen im Wasser entwickeln.

Warum wird die Tigermücke bekämpft?
Die Stechmücke kann unter Umständen tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Dieses Risiko ist zwar hierzulande noch sehr gering und bei einem Stich besteht noch kein Grund zur Sorge. Doch die Gefahr kann mit steigenden Sommertemperaturen zunehmen.

Wie wird die Tigermücke bekämpft?
Die Asiatische Tigermücke kann am besten in ihrem Larvenstadium bekämpft werden. Hierfür ist es wichtig, dass mögliche Brutstätten, vor allem in Gärten, entfernt oder – zum Beispiel mit Regentonnennetzen – gesichert werden. So verhindert man, dass die Tigermücken sich vermehren können. Brutstätten in Tigermückengebieten, die weder weggeräumt noch tigermückensicher gemacht werden können, sollten regelmäßig mit sogenannten Bti-Präparaten behandelt werden.

Von wem wird die Asiatische Tigermücke bekämpft?
Um die Tigermücke bekämpfen zu können, ist die Mithilfe der Bevölkerung essenziell. Brutstätten sollten erkannt und beseitigt oder unzugänglich gemacht werden. Hierfür finden sich umfassende Informationen hier. Informationsflyer sind ebenfalls bei der Stadt erhältlich. In besonders betroffenen Gebieten Walldorfs werden Mitarbeitende der ICYBAC GmbH die Anwohnerinnen und Anwohner aufsuchen, diese umfassend und individuell beraten, Brutstätten in den Gärten ausfindig machen und bei Bedarf mit Bti-Präparaten behandeln. Dieser Service ist für die Anwohner kostenlos und beschränkt sich auf besonders betroffene Gebiete im Westen der Stadt.

Verdächtige Exemplare melden
Wem die Stechmücken auffallen, wird gebeten, eine E-Mail mit der Adresse des Fundorts und mit mindestens einem Bild der erschlagenen Mücke an report@icybac.de zu schicken. Gerne kann auch das Meldetool auf der Homepage genutzt werden: https://tigermuecke-icybac.de/melden.

Hintergrundinformationen zum Mittel Bti
Der Bti-Wirkstoff ist ein Eiweiß, das von dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) produziert wird. Es wird erst im Darm von Mücken zu einem biologischen Wirkstoff umgewandelt und tötet die Mückenlarven dadurch ab. Es wird seit Jahrzehnten sowohl weltweit als auch in der Stechmückenbekämpfung am Rhein eingesetzt und ist für andere Insekten, Tiere, Menschen und Pflanzen völlig ungiftig.