22.10.2025, Startseite
Vom Gartenzaun bis zur Pflanzen-Gabione

Zum Unternehmertreffen der Stadt Walldorf haben sich rund achtzig Interessierte bei der Firma Draht Mayr eingefunden. Kai Baumgärtner (re.), seine Brüder und Eltern geben interessante Einblicke ins Unternehmen. Foto: Stadt Walldorf
Unternehmertreffen der Stadt zu Gast bei Draht Mayr
„Wir machen alles Mögliche, was man irgendwo aufstellen kann“, fasst Kai Baumgärtner salopp die breite Produktpalette der Draht Mayr GmbH zusammen. „Und das macht riesig Spaß“, fügt er beim Rundgang durch die drei großen Hallen am Logistikstandort Walldorf des Unternehmens zusammen. Am Stammsitz in Dielheim wird man 2026 das 100-jährige Bestehen des Familienbetriebs feiern, den heute die dritte und vierte Generation um die Eltern Doris und Stefan Baumgärtner mit den Söhnen Nico, Florian und Kai leitet. In Walldorf ist Draht Mayr seit zehn Jahren ansässig. Hier laufen die Fäden zusammen, werden die Produkte angeliefert, gelagert und schließlich zu den Kunden weitertransportiert. Produziert wird vor allem in Dielheim, daneben betreibt das Unternehmen weitere Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
„Vielen Dank, dass wir schon zum zweiten Mal Gastgeber sein dürfen“, begrüßt Kai Baumgärtner im Namen der gesamten Familie die rund achtzig interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des städtischen Unternehmertreffens. „Vielen Dank für die Einladung“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler. Draht Mayr sei ein Unternehmen, „das für uns in Walldorf eine große Bedeutung hat“ – nicht zuletzt auch deshalb, weil es den Namen der Stadt weit über die Grenzen hinaustrage und bekannt mache. Der Dank des Bürgermeisters gilt der städtischen Wirtschaftsförderung mit Susanne Nisius, Sandra Seitz und Xenia Lux für Planung und Umsetzung des Unternehmertreffens sowie dem Team des Küchenservice Feil, das sich um die Bewirtung der Gäste kümmert. „Ich freue mich auf gute Gespräche“, wünscht der Bürgermeister „einen schönen Nachmittag“. Denn neben dem Kennenlernen der heimischen Betriebe steht beim Unternehmertreffen immer auch das Netzwerken im Mittelpunkt – hier kann man sich in entspannter Atmosphäre untereinander austauschen und Themen besprechen, die sich oft auch in unterschiedlichen Unternehmen ähneln. Dementsprechend gut ist der Zuspruch auch dieses Mal wieder.
„Wir haben hier vor zehn Jahren unseren Logistikstandort neu aufgebaut“, sagt Kai Baumgärtner beim Rundgang. Die Hallen sind 2500 bis 3000 Quadratmeter groß, dazu gesellt sich eine „ordentliche Außenanlage“ – insgesamt umfasst das Betriebsgelände rund 18.5000 Quadratmeter. „Sämtliche Produkte“ des Unternehmens werden hier gelagert: die unterschiedlichsten Arten von Zäunen, vom klassischen Gartenzaun bis zur speziellen Ausführung etwa für Kindergärten, Tore, Gabionen und Ranksysteme, aber auch die unter dem Namen „RANKO Bike Parking“ entwickelten Fahrradparksysteme. Die Pflanzen-Gabionen sind in Walldorf unter anderem auf der Drehscheibe zu sehen – grün, ökologisch wertvoll und sowohl Sicht- als auch Lärmschutz. Apropos „RANKO“, die Dachmarke, unter der die Draht-Mayr-Produkte vertrieben werden: „Die Marke gab es schon immer“, blickt Baumgärtner zurück, allerdings zunächst nicht fürs ganze Sortiment. Als man dann eine Marketingfirma beauftragt habe, nach „einem guten Namen“ zu suchen, hätten die Experten festgestellt: „Ihr habt schon den perfekten Namen.“
Draht Mayr hat für den Vertrieb fünf eigene Lkw im Einsatz, arbeitet aber auch mit einer Spedition aus Sandhausen zusammen. Von den insgesamt mehr als 300 Mitarbeitern sind laut Kai Baumgärtner rund 100 an den Standorten in Walldorf und Dielheim beschäftigt. Dabei sei das Team in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben, schwierig sei es allerdings, im Bereich Lager und Logistik neue Leute zu finden. „Auch wenn wir viel Glück mit der Fachkräftegewinnung haben, müssen wir in Automatisierung investieren“, sagt Baumgärtner. Dabei sei es auch ein Thema, das weite Feld der künstlichen Intelligenz entsprechend zu nutzen. Und man geht mit der Zeit: Durch die Umstellung auf elektrisch betriebene Gabelstapler und andere Fahrzeuge auf dem Firmengelände ist der Bedarf an Strom deutlich gewachsen, der nun durch eine von der Stadt geförderte Photovoltaikanlage teils selbst produziert wird. Daneben stelle man sich auch den Herausforderungen der „Post-Corona-Delle“, in der nicht mehr so viel gebaut werde wie zuvor.
Als neues Gesicht in der Runde des Unternehmertreffens stellt sich Katharina von Hafenbrödl vor, deren Restaurierungsbetrieb „direkt gegenüber“ dem Firmengelände von Draht Mayr liegt. Vera Pfirmann, gemeinsam mit Jochen Koppert Vorsitzende des neuen Vereins Stadtmarketing, ist ebenfalls zum ersten Mal dabei und kündigt an: „Wir werden jetzt in Fahrt kommen.“ Patrick Kutzer, der mit seiner Firma im Gesundheitsmanagement tätig ist, gibt einen kurzen Input zum Thema „Psychische Gefährdungsbeurteilung“. Die ist nach seinen Worten schon seit dem Jahr 2013 für Betriebe verpflichtend, ab dem 1. Januar 2026 werde es eine Mindestprüfquote geben. „Wer das noch nicht hat, sollte schauen, dass er es implementiert“, sagt Kutzer und bietet gleich vor Ort Informationen und Beratung dazu an.