27.05.2025, Kultur & Freizeit

Von der Praktikantin zur Chefin

Die logopädische Praxis in der Bahnhofstraße behält ihr bewährtes Team, ist aber in neuer Hand: (v.li.) Jasmin Falter, Jana Trumpfheller, Wirtschaftsförderin Susanne Nisius, die neue Chefin Zaide Aslan, ihre Vorgängerin Petra Zuber und Bürgermeister Matthias Renschler.
Foto: Stadt Walldorf

Die studierte Logopädin Zaide Aslan übernimmt die Praxis von Petra Zuber

„Das ist für mich ein neuer Lebensabschnitt, ich freue mich sehr. Es ist aber auch eine große Herausforderung und eine riesige Verantwortung“, sagt Zaide Aslan. Die studierte Logopädin hat zum Beginn des Jahres die Praxis ihrer langjährigen Chefin Petra Zuber in der Bahnhofstraße 8 übernommen. „Ich war hier schon 2013 als Praktikantin“, erzählt sie. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums in Heidelberg im Jahr 2015 zählt sie seit 2018 zum heute fünfköpfigen Team der logopädischen Praxis. „Wir sind hier wie eine Familie und wollten nicht, dass eine fremde Person die Praxis übernimmt“, sagt die neue Chefin. Das bisherige Team mit den staatlich anerkannten Logopädinnen Annika Thurmann, Jana Trumpfheller, Jasmin Falter und Sophie Reber bleibt ihr erhalten.

„Für mich und das ganze Team ist das sehr schön“, freut sich Petra Zuber über den nahtlosen Übergang. Sie selbst habe über 40 Jahre als Logopädin gearbeitet und ihre andere Praxis in Sandhausen schon vor drei Jahren abgegeben. In der Bahnhofstraße in Walldorf sei sie seit 18 Jahren, davor bereits in der Schwetzinger Straße gewesen. Ihre Nachfolgerin habe sich bei Ärzten und Patienten „einen sehr guten Ruf erarbeitet“, sie sei fachlich und in gleich drei Sprachen (nämlich Deutsch, Türkisch und Englisch) „absolut fit“. Das sei deshalb wichtig, weil zur Kundschaft viele bilinguale Personen zählten, auch Kleinkinder mit türkisch- oder englischsprachigen Eltern.

Zaide Aslan sagt, sie habe die Praxis mit großer Freude und viel Motivation übernommen, die Logopädie sei für sie „eine Herzensangelegenheit“. Denn Sprache, Stimme und Kommunikation seien „zentrale Bestandteile unseres Lebens“. Sie sei dankbar, „Menschen auf diesem Weg begleiten und unterstützen zu dürfen“. Bürgermeister Matthias Renschler („viel Erfolg und viel Glück“) und Wirtschaftsförderin Susanne Nisius gratulieren beim Besuch in den frisch renovierten Räumen zum Start in die Selbstständigkeit mit einem Blumengruß und einer städtischen Wanduhr.

Zu den Leistungen der logopädischen Praxis, die über vier Behandlungszimmer verfügt, zählen individuelle Beratung, fundierte Diagnostik und ganzheitliche Therapie bei Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen sowie Lese-Rechtschreib-Schwäche und Hörbeeinträchtigungen – sowohl für Kinder als auch Erwachsene jeden Alters. „Unsere jüngste Patientin ist zweieinhalb Jahre alt, die älteste 95“, sagt Zaide Aslan mit einem Schmunzeln. Auf ärztliche Verordnung führen sie und ihr Team auch Hausbesuche oder Besuche in Pflegeeinrichtungen durch, unter anderem betreut man das Astor-Stift. Behandelt werden Patientinnen und Patienten aller gesetzlichen und privaten Krankenkassen.

„Die Sprache der Kinder wird immer schlechter“, hat die junge Praxis-Chefin in rund zehn Jahren Berufserfahrung festgestellt und schiebt das auch auf den wachsenden Medienkonsum. Zudem habe die Corona-Pandemie einen starken Einschnitt bedeutet. Das Tragen von Masken sei beispielsweise für die Lautbildung nicht gut gewesen. An Arbeit mangelt es also nicht. „Die Logopädie ist ein wichtiges Thema“, sagt dann auch Bürgermeister Renschler und freut sich, dass das Angebot in Walldorf erhalten bleibt. „Mein Ziel ist es, Bewährtes fortzuführen und gleichzeitig neue Impulse zu setzen“, erklärt Zaide Aslan. Dabei liege ihr Fokus immer auf individueller, fachlich fundierter Therapie.