15.07.2022, Startseite

Walldorf bietet höchste Lebensqualität in Baden-Württemberg

Die Zeitschrift Kommunal bescheinigt Walldorf eine hohe Lebensqualität.
Foto: Stadt Walldorf

Zeitschrift vergleicht Kleinstädte nach statistischen Daten

Walldorf ist die Kleinstadt mit der höchsten Lebensqualität in Baden-Württemberg. Das hat eine umfassende Datenanalyse der Zeitschrift Kommunal, nach eigenen Angaben Europas größtes Magazin für Kommunalpolitik, ergeben. Im bundesweiten Ranking landet die Astorstadt auf Platz vier. Sie findet sich als einzige Stadt aus Baden-Württemberg unter den ersten 20 Plätzen. 16 der 20 Bestplatzierten sind Gemeinden aus Bayern. So auch die Sieger: Der 11.000-Einwohner-Ort Grünwald in Oberbayern landet in der Analyse des Magazins auf Rang eins gefolgt von Unterföhring und Garching, beides ebenfalls in Oberbayern.
Mit der umfassenden Datenanalyse wollte die Redaktion der Zeitschrift herausfinden, in welchen Kleinstädten die Lebensqualität besonders hoch ist. Dafür haben die Macher 67 statistische Daten aller Kleinstädte in Deutschland mit mindestens 10.0000 und maximal 20.000 Einwohnern verglichen. Was macht eine Kleinstadt aus? Aus Sicht der Kommunal-Redakteure ganz klar die Lebensqualität. Aber auch Demografie und Ökonomie sollten stimmen. Die statistischen Ämter lieferten für diese Bereiche insgesamt 67 Indikatoren, etwa die Entwicklung der Einwohnerzahl, das verfügbare Einkommen je Einwohner und natürlich in Kleinstädten auch die Zahl der Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften. Dazu kamen statistische Werte über die Zahl der Insolvenzen, die Steuereinnahmen oder die Arbeitslosenquote. Alle Werte hat die Redaktion in ein Punktesystem einfließen lassen und so mit einem Partner – dem Standortanalyse-Experten Contor Regio – die lebenswertesten Kleinstädte Deutschlands ermittelt.
Walldorf liegt nach der Analyse unter anderem bei den Steuereinnahmen und dem Beschäftigtenanteil deutlich über dem Durchschnitt. Aber auch der prozentuale Anteil der Jugend an der Gesamtbevölkerung ist höher als in vielen vergleichbaren Städten, ähnlich sieht es mit dem verfügbaren Einkommen oder dem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner aus. Dabei zeigt die Analyse aber auch bekannte Probleme auf, so zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt: Sowohl die Anzahl der Einfamilienhäuser je 1000 Einwohner (159) als auch die der Wohnungen (479) liegt unter den bundesweiten Mittelwerten.
Grünwald, erstmals 1994 in einer Statistik als reichste Gemeinde Deutschlands ausgewiesen, hat seinen ersten Platz im Ranking unter anderem einer positiven Entwicklung der Einwohnerzahl zu verdanken, daneben aber auch seinem Stadtteil Geiselgasteig, der die Bavaria-Filmstudios beherbergt. Entsprechend lang ist laut der Zeitschrift die Liste der Prominenten, die in Grünwald lebt: Das reicht von Schauspielerin Uschi Glas über Schlagerstar Patrick Lindner bis hin zu Moderator Kai Pflaume. Unterföhring, das auf dem zweiten Platz landet, ist einer der wichtigsten Medienstandorte Deutschlands. In der 11.000-Einwohner-Stadt hat sich die Einwohnerzahl seit den neunziger Jahren ebenso fast verdoppelt wie im drittplatzierten Garching, in dem heute rund 17.000 Menschen leben und das den typisch bayrischen Klischees überhaupt nicht entspricht: Laut Kommunal-Redaktion ist hier rund die Hälfte der Einwohner konfessionslos, den Bürgermeister stellt seit 2014 die SPD. An nicht-bayrischen Städten gesellen sich in den Top 20 des Rankings zu Walldorf noch Schönefeld in Brandenburg (Platz sieben), das hessische Kronberg im Taunus (15) und Montabaur in Rheinland-Pfalz (17).