18.10.2025, Startseite
Startschuss für unbeschwertes Feiern

Bürgermeister Matthias Renschler (re.) hat die Straßenkerwe mit dem Fassanstich offiziell eröffnet. Foto: Jan A. Pfeifer
Offizielle Eröffnung der Straßenkerwe mit Fassanstich
Die „Sommerstraße“, der Verkehrsversuch in der vorderen Hauptstraße, hat in der Zeitspanne zwischen Spargelmarkt und Straßenkerwe viele Menschen bewegt. „Die Welt hat sich verändert, Walldorf hat sich verändert – ich kenne nicht einmal mehr alle Straßen“, nimmt sie auch der Kabarettist Arnim Töpel zum Start der offiziellen Kerwe-Eröffnung auf der Sparkassen-Bühne aufs Korn. Heutzutage, so Töpels launige Feststellung, habe man „Mottostraßen“. Wer das nicht gleich versteht, bekommt ein anschauliches Beispiel: „Ich persönlich wohne in der Fahrradstraße“, sagt Töpel. Das findet er augenzwinkernd gut. „Es ist so wichtig, dass die Kinder lernen, keinen Respekt mehr zu haben.“ Und er erklärt auch die „Bringstroß“ („net Ringstroß, Bringstroß“): Das seien die Straßen, auf denen die Eltern ihre Kinder zu den Schulen bringen. „Da steh’sch du im Schdau“, bringt es der Mundart-Kabarettist auf den Punkt. Nun also noch „d’Zummerstroß“ mit „Z“ – Näheres dazu überlässt Arnim Töpel aber Bürgermeister Matthias Renschler.
Der Rathaus-Chef, zur Kerwe-Eröffnung stilecht im historischen Gewand samt Dreispitz erschienen, weiß ebenfalls, dass das Thema Sommerstraße „diesen Sommer viele Gemüter bewegt“ hat. „Was mich freut: Das Experiment hat für viele Menschen funktioniert, wir hatten Leben in der Stadt, wie es beabsichtigt war, und wir hatten deutlich weniger motorisierten Verkehr in der Hauptstraße“, sagt Renschler. Natürlich wisse, dass nicht jeder mit dem Versuch glücklich gewesen sei. Aber die Stadt sei für die Ergebnisse der Umfragen und vielen unterschiedlichen Rückmeldungen sehr dankbar, die nun ausgewertet werden. Ziel bleibe, „für die Menschen in unserer Stadt Verbesserungen zu erreichen: für die hier ansässigen Einzelhändler, für ihre Kundschaft, für die Fußgänger und die Radfahrer, für alle, die einfach nur durch die Hauptstraße bummeln möchten“, so der Bürgermeister. Denn Walldorf sei „eine lebens- und liebenswerte Stadt“ und solle das auch bleiben.
Belegt wird das aus Sicht des Bürgermeisters unter anderem durch das große Engagement der Vereine, die an Kerwe die Besucherinnen und Besucher wieder auf das Beste bewirten, ob mit regionalen Spezialitäten oder Leckereien aus aller Welt. „Ich lade Sie herzlich dazu ein, es sich in den Zelten und an den Ständen unserer Vereine gut gehen zu lassen“, sagt Matthias Renschler. Und er wirbt: „Achten Sie, wenn Sie durch die Hauptstraße bummeln, auch auf die Angebote unserer Geschäfte.“ Denn Walldorf habe nach wie vor einen lebendigen Einzelhandel, der es verdiene, unterstützt zu werden.
Der Bürgermeister darf neben vielen Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern eine ganze Reihe besonderer Gäste begrüßen: so eine Delegation der Feuerwehr aus der US-amerikanischen Partnerstadt Freeport im Staat New York, angeführt von Bürgermeister Robert T. Kennedy (siehe separaten Bericht), Jean-François Midon, den Ersten Beigeordneten der französischen Partnerstadt Saint-Max, seine Frau Anne und Vertreter des dortigen Comité de Jumelage, denen am Kerwe-Sonntag eine größere Delegation um Bürgermeister Eric Pensalfini folgen wird, sowie Mitglied der Partnerfeuerwehr aus Gersbach im Schwarzwald.
Matthias Renschlers großes Dankeschön gilt allen an Organisation und Umsetzung der Kerwe Beteiligten, im Rahmen der Eröffnung besonders den Mitgliedern der Heimatfreunde, dem Spielmannszug der Feuerwehr, der Stadtkapelle, den Storchenküken und allen weiteren Vereinsvertretern, die zuvor am kleinen Marsch vom Feuerwehrhaus zur Kerwebühne mitgewirkt haben. „Vielen Dank an unseren Fachdienst Kultur und Sport im Rathaus und an den Bauhof, die sich im Vorfeld um Organisation, Aufbau und vieles mehr kümmern. Und an den DRK-Ortsverband, die Feuerwehr, die Polizei und den Gemeindevollzugsdienst sowie alle weiteren, die für unsere Sicherheit sorgen, damit wir unbeschwert feiern können“, sagt der Bürgermeister. Und genau dazu ruft er dann auf.
Arnim Töpel singt von den Tücken des Alters und vom „alde Kurpfälza Indiana“ – das Publikum klatscht gerne mit. Die Stadtkapelle spielt das Badner Lied, das aus vielen Kehlen lautstark mitgesungen wird. Und beim anschließenden Fassanstich durch den Bürgermeister fließt das Bier schon nach dem ersten Schlag. Genauso darf es übers Kerwe-Wochenende weitergehen.