21.11.2025, Startseite

Die Kunst führt spannende Dialoge

Freuen sich über den gelungenen Auftakt der Ausstellung „Satus quo" (v.li.): Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Kunstbeauftragte Dr. Kristina Hoge und Bürgermeister Matthias Renschler. Foto: Stadt Walldorf

Für die Ausstellung „Status quo“ ist Kristina Hoge tief in die städtische Kunstsammlung eingetaucht

„Wo ist die Preisliste?“, wird Walldorfs neue Kunstbeauftragte von Besuchern der Vernissage im Rathaus gefragt. Das findet Dr. Kristina Hoge „schön“ und so bemerkenswert, dass sie es in ihre Begrüßungsrede einbaut. Denn es zeige, dass die ausgestellten Werke „frisch sind, gekauft werden wollen und gesehen werden wollen“. Gekauft werden können sie allerdings nicht, denn die Ausstellung zeigt unter dem Titel „Status quo“ eine Bestandsaufnahme der städtischen Kunstsammlung, die Ankäufe aus den vergangenen dreißig Jahren umfasst. Das sei „ein wunderbarer Auftakt“ für ihre neue Aufgabe, findet Kristina Hoge. Die Ausstellung zeige, „was gewesen ist“, und könne gleichzeitig einen Ausblick darauf geben, „was werden kann“. Für sie selbst sei das „ein reizvoller Beginn“.

„Das war eine sehr spannende Aufgabe“, schildert die Kunstbeauftragte anschaulich ihre intensive Beschäftigung mit der umfangreichen Kunstsammlung, nachdem sie ihr neues Amt als Nachfolgerin von Hartmuth Schweizer im Sommer angetreten hat. „Wie könnte man sich besser damit vertraut machen, als tief in sie einzutauchen?“, fragt sie rhetorisch. Das sei ihr gelungen, sie habe sich einen guten Überblick verschaffen können, dennoch sei die Arbeit auch „sehr abenteuerlich“ gewesen. Für Dr. Kristina Hoge ist es keineswegs selbstverständlich, dass eine Stadt sich eine solche Kunstsammlung leistet, deshalb sei das auch etwas, auf das „mit Stolz zurückblicken“ könne. Und es sei „umso wichtiger, die Werke zu zeigen“, die Kunst aus dem stillen Kämmerlein herauszuholen und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Durch die Beschäftigung mit den Werken habe sie in die Geschichte der Walldorfer Kunstausstellungen eintauchen und daraus ihr eigenes Konzept für die Ausstellung entwickeln können. Welche Werke eignen sich? Was kann wo im Rathaus präsentiert werden? Was harmoniert miteinander, was bildet reizvolle Kontraste? „Das war ein Prozess, das musste sich finden“, hat die Kunstbeauftragte zwei Wochenenden ganz allein im Rathaus an der endgültigen Präsentation getüftelt. Wichtig sei ihr dabei: „Ich muss zufrieden sein.“ Einfacher wurde die Aufgabe dadurch, „dass ich viele der Künstler schon kenne“, sie sich also ein Stück weit auf vertrautem Terrain bewegt habe. So fänden sich nun im ersten Obergeschoss des Rathauses die eher architektonisch geprägten Arbeiten, strengerer Natur und mit oft geometrischen Formen, sowie Fotografie und Skulpturen. Im Erdgeschoss bewege sich die Ausstellung eher im figürlichen Bereich und setze sich mit Materialien auseinander. „Sie befruchten sich gegenseitig“, sagt Kristina Hoge über die „spannenden Dialoge“, die daraus entstehen.

„Die Werke verleihen unseren eher nüchternen Räumen einen neuen Glanz, sie laden dazu ein, betrachtet zu werden und sich mit ihnen auseinanderzusetzen“, lädt Bürgermeister Matthias Renschler in seiner Begrüßung zum Gang durch die Ausstellung ein. Er dankt Kristina Hoges Vorgänger Hartmuth Schweizer, in dessen dreißigjähriger Amtszeit die zu sehenden Werke angekauft wurden. „Es ist schön, dass wir als Stadt eine Nachfolgerin gefunden haben, die uns dabei unterstützt, der Kunst weiter die große Bedeutung einzuräumen, die sie schon in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in Walldorf gehabt hat“, sagt der Bürgermeister. Kristina Hoge habe sich einer „spannenden Herausforderung“ gestellt, „mit frischem Blick“ auf die städtische Kunstsammlung zu schauen. „Wenn Sie sich beim Gang durchs Haus selbst ein Bild vom Ergebnis machen, werden Sie feststellen, dass das Vorhaben vollauf gelungen ist“, findet Renschler. Kristina Hoge präsentiere mit der Ausstellung „eine sehr große Bandbreite des künstlerischen Schaffens“.

Der Dank des Bürgermeisters gilt der Kunstbeauftragten sowie dem Fachdienst Kultur und Sport für die Organisation der Ausstellung. Kristina Hoge bedankt sich bei Bürgermeister Renschler, dem Ersten Beigeordneten Otto Steinmann und Heike Käller für die Unterstützung und dafür, dass sie in Walldorf gut aufgenommen worden ist. „Ich freue mich auf viele weitere Ausstellungen hier“, sagt sie. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage vom Huub Dutch Duo aus Heidelberg, das auch mit origineller Instrumentierung und Wortwitz zu unterhalten weiß. Bei einem kleinen Umtrunk bietet sich den erfreulich zahlreichen Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, sich über die Kunstwerke auszutauschen.

Info: Die Ausstellung „Status quo“ ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis 30. Januar zu sehen.