08.10.2025, Startseite

Faire Küche trifft Weltgeschmack

Am Ende des Abends ließen sich die Teilnehmer das Gekochte schmecken.
Foto: Stadt Walldorf

Kochkurs im Rahmen der Fairen Woche bringt neue Rezeptideen auf den Tisch

Am Anfang des Abends blickten die Teilnehmenden auf Rezepte und Zutatenlisten und fragten sich noch, was wohl daraus wird – am Ende waren alle begeistert vom Ergebnis. Im Rahmen der Fairen Woche hatte die Steuerungsgruppe Fairtrade zusammen mit der Volkshochschule Südliche Bergstraße zum Kochkurs in die Schulküche der Realschule geladen.

Unter dem Motto „Einmal um die Welt mit Löffel und Liebe“ ging die kulinarische Reise unter der Leitung von Melanie Brühl los – mit einem westafrikanischen Erdnuss-Eintopf mit Süßkartoffeln und Wirsing sowie einer lateinamerikanischen Quinoa-Gemüsepfanne mit Schwarze-Bohnen-Salsa. Sie mündete in einem indonesisch inspirierten Kokos-Milchreis mit Zimtpflaumen sowie Espresso-Crêpes mit Passionsfrucht und veganem Joghurt. Im Mittelpunkt standen nicht nur Fairtrade-, sondern auch regionale Produkte.

Bevor sich die zehn Teilnehmerinnen und zwei Teilnehmer auf die Kochinseln verteilten, begrüßte Wirtschaftsförderin Susanne Nisius die Runde. Es sei das erste Mal, dass im Rahmen der Fairen Woche ein Kochkurs angeboten werde. Es habe aber schon zweimal ein gemeinsames Kochen im Begegnungshaus stattgefunden. Nisius verwies außerdem auf die Tätigkeiten und Ziele der Fairtrade-Steuerungsgruppe: „Wir setzen uns für das Thema Fairtrade ein, um die Welt ein bisschen gerechter zu machen.“
Schnell waren die Aufgaben für die Teilnehmenden verteilt: Gemüse waschen, schälen, klein schneiden, Wasser aufsetzen, Portionen abwiegen, Zutaten anbraten, Teig anrühren. „Gar nicht so einfach, wenn man sich in einer fremden Küche befindet“, stellte eine Teilnehmerin schmunzelnd fest. Nach einigen prüfenden Blicken in die Schränke wurden die passenden Utensilien aber gefunden und Messer, Messbecher, Töpfe, Pfannen und Schüsseln hervorgeholt.

In der Küche herrschte schnell rege Betriebsamkeit und viele angeregte Gespräche entstanden. Wie das Essen wohl schmecken mag? Espresso im Pfannkuchenteig – passt das? Wie lange muss der Wirsing kochen? Es wurde gefachsimpelt, aber auch Persönliches ausgetauscht. Einige der Teilnehmenden hatten schon Erfahrung mit einem Kochkurs gemacht. So wie Tina Fillinger, die sich für den Kurs angemeldet hatte, weil sie vegetarisches und regionales Essen „immer gut“ finde. Sie habe auch gereizt, neue Rezepte auszuprobieren. „Mir ist der faire Handel wichtig“, sagte Teilnehmerin Gabi Krämer de Carrasco, die sich in der Fairtrade-Steuerungsgruppe engagiert. Besonders begeistert sei sie von den Espresso-Crêpes. 

Viele der Teilnehmenden freuten sich, Speisen mit Zutaten zuzubereiten, die sonst eher selten Anwendung in der heimischen Küche finden. Für Hilfestellung stand Kursleiterin Melanie Brühl Rede und Antwort, die auch hier und da einen prüfenden Blick in die Töpfe und Pfannen warf. Mit der Zeit vermischten sich die Aromen der köchelnden Zutaten im Raum, was bei vielen den Appetit ankurbelte. Gut, dass das Abschmecken ein wichtiger Bestandteil des Kochens ist, waren sich die Teilnehmenden einig.
Nach und nach bewegte sich der Abend auf seinen Höhepunkt zu, und der Tisch konnte gedeckt werden. Wie bei einem Buffet nahmen sich die Teilnehmenden das Essen aus den Töpfen und Pfannen – ganz nach eigenem Belieben. Nachdem die ersten Bissen genommen waren, war der Tenor schnell klar: Das schmeckt wirklich gut. Fleischbeilagen vermisste bei dem rein veganen Essen niemand. Auch der Nachtisch kam bestens an.