13.08.2025, Leben in Walldorf
Mit einem großen Exit zum besten Abschluss
Innowerft berichtet im Gemeinderat über ein erfolgreiches Jahr
„Das ist der bisher beste Jahresabschluss der Innowerft“, freute sich Dr. Thomas Lindner. Der Geschäftsführer des Start-up-Accelerators, dessen Gesellschafter die Stadt Walldorf, die SAP (beide mit je 42,5 Prozent) sowie das Land Baden-Württemberg über das Forschungszentrum Informatik (FZI) sind, berichtete im Gemeinderat von einem Jahresfehlbetrag für 2024 in Höhe von rund 190.000 Euro – fast eine halbe Million Euro weniger Verlust als noch im Jahr 2023.
Allerdings schränkte Lindner auch gleich ein, dass sich dieses gute Ergebnis nicht beliebig oft wiederholen lässt. Maßgeblicher Grund dafür sei nämlich „ein großer Exit“ – also der Verkauf einer Beteiligung an einem Start-up für stolze 462.000 Euro. „2025 ist kein solcher Exit in Sicht“, sagte der Geschäftsführer. Zum Jahresende war die Innowerft an 24 Start-ups beteiligt. Zweite Haupteinnahmequelle sind Zuflüsse aus Förderprojekten, aus denen im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Euro an die Innowerft gingen. Kosten entstehen vor allem für das Personal (rund 840.000 Euro).
Mathias Pütz (CDU) nannte die Innowerft ein „Aushängeschild unserer technologiefreundlichen Kommune“, seine Fraktion bejahe die regelmäßigen Investitionen durch öffentliche Gelder. Mit der Förderung von Start-ups erfülle die Innowerft „einen elementaren Bereich zukünftigen wirtschaftlichen Erfolges“, jährliche Defizite seien dabei unvermeidlich. „Die Strahlkraft der Start-ups ist eine tolle Sache für Walldorf“, konnte sich Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) diesen Worten anschließen. Es sei „klar“, dass ein Inkubator für junge Unternehmen „nicht Geld macht“. Die SPD-Sprecherin sagte: „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden“, der Dank dafür gelte dem gesamten Team der Innowerft.
„Meine Fraktion stand und steht hinter der Idee“, erklärte Dr. Günter Willinger (FDP). Der große Exit und das damit verbundene überdurchschnittlich gute Jahresergebnis seien „sehr positiv“ zu bewerten. „Aber uns ist klar, dass das nicht immer so sein wird“, sagte Willinger. Die Innowerft sei „eine ganz besondere Einrichtung“, meinte Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen) und äußerte die Hoffnung, vielleicht sei unter den geförderten Start-ups irgendwann „noch mal ein künftiger global player dabei“. Der aktuelle Exit zeige, „dass sich die Arbeit lohnen kann“, auch wenn der Fokus der Innowerft nie auf Gewinn ausgerichtet sei.
„Vielen Dank für Ihre Arbeit“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler an die Adresse des Geschäftsführers und dessen Teams. „Die Stadt ist ein toller Gesellschafter“, revanchierte sich Thomas Lindner.