21.09.2023, Kultur & Freizeit

Beste Stimmung beim Dampfnudelessen

Bürgermeister Matthias Renschler freute sich über den guten Zuspruch beim Seniorentag 65plus.
Foto: Helmut Pfeifer

Rund 400 Gäste folgten der Einladung der Stadt zum „Seniorentag 65plus“

Die Stimmung war gleich bestens: Als Musikus Roger Roller und Sängerin Bettina „Rote Rosen“ anstimmten, wurde nicht nur am „Spätlese“-Tisch schon früh geschunkelt. Auch an vielen anderen Tischen in der Astoria-Halle schlossen sich die Seniorinnen und Senioren an, schunkelten, klatschten oder sangen mit. Bürgermeister Matthias Renschler hatte den Gästen der Stadt Walldorf in seiner Begrüßung „viel Vergnügen, einen guten Appetit, gute Gespräche mit Ihren Tischnachbarn und beste Unterhaltung“ gewünscht – das ließen sich diese nicht zweimal sagen.

Organisiert vom Fachdienst Kultur unter der Leitung von Heike Käller gab es beim ersten „Seniorentag 65plus“ nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 eine Neuerung, was die Verpflegung angeht: Gab es früher Kaffee und Kuchen, später im regelmäßigen Wechsel auch ein Weißwurstfrühstück, will die Stadt ihre Seniorinnen und Senioren ab diesem Jahr mit Spezialitäten aus der regionalen Küche verwöhnen. Zu Beginn haben sich die Verantwortlichen für Dampfnudeln mit Kartoffelsuppe entschieden, eine Wahl, die bei den rund 400 angemeldeten Gästen sehr gut angekommen ist. „In dieser Veranstaltung soll es um das Gesellige und das gemütliche Beisammensein gehen, darum, sich wieder einmal zu treffen, sich zu sehen und miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagte der Bürgermeister. Er erläuterte auch, dass man aus Datenschutzgründen leider nicht mehr wie früher persönliche Einladungen verschicken könne. Deshalb sei über die Walldorfer Rundschau zum Seniorentag eingeladen worden.

Zur Dampfnudel, einem „typischen Gericht der Kurpfälzer Küche“, hatte Matthias Renschler auch eine Sage parat, die sich im pfälzischen Freckenfeld im Landkreis Gemersheim zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges abgespielt haben soll: Eine schwedische Reiterschwadron, so erzählte es der Bürgermeister, soll damals eine hohe Geldforderung an die Bürger der Ortschaft gestellt und mit Plünderung und Mord gedroht haben. Eine Abordnung habe dann eine Abmilderung erreicht. Der Hauptmann und seine Soldaten sollten zufriedenstellend verköstigt werden, damit sie die Bevölkerung verschonen. Daraufhin habe der Bäckermeister einen großen Kessel Soße kochen lassen, die kräftig mit Wein abgeschmeckt wurde. Und er selbst habe der Sage nach 1286 Stück Dampfnudeln gebacken, bis alle Soldaten satt und zufrieden waren, sodass das Dorf tatsächlich verschont wurde. Nach der kleinen Geschichte, die für Schmunzeln und heiteres Gelächter im Publikum sorgte, meinte der Bürgermeister: „Ich hoffe natürlich, dass Sie alle heute am Ende der Veranstaltung ähnlich zufrieden nach Hause gehen.“ Zumindest habe man eine vergleichbare Menge an Dampfnudeln „zur Sicherheit auf Lager“, so Renschler gleichfalls schmunzelnd. „Nur mit der Weinsoße haben wir uns zurückgehalten.“

Der Bürgermeister dankte dem Küchenservice Feil, der fürs leibliche Wohl sorgte, und den über 100 Schülern des Gymnasiums Walldorf, die im Rahmen eines sozialen Projekts nicht nur den Auf- und Abbau in der Astoria-Halle übernahmen, sondern auch sehr aufmerksam für den Service sorgten und schließlich noch mit einem kleinen Bühnenprogramm den Seniorentag musikalisch abrundeten. Unter der Leitung von Musiklehrer Thomas Weigel waren das Schulorchester mit zwei Werken sowie von Solisten je ein Klavier- und Gesangsstück zu hören. Die Seniorinnen und Senioren geizten nach den Aufführungen und einer gelungenen Veranstaltung weder mit Beifall noch mit einer kleinen Spende für die Schülerinnen und Schüler, die am Ausgang für den nächsten Abiball sammelten.