12.10.2022, Umwelt- und Klimaschutz

Der Bedarf an Wohnraum bleibt groß

Für die energetische Sanierung der Gebäude des städtischen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft wird einiges an Dämmmaterial benötigt.
Foto: Stadt Walldorf

Halbjahresbericht des städtischen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft im Gemeinderat

Der Bedarf an weiterem Wohnraum, die Modernisierungen im Bestand und der weitere Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Gebäuden standen im Mittelpunkt des jüngsten Halbjahresberichts von David Högerich, dem Leiter des städtischen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft. Dieser kümmert sich unter anderem um insgesamt 55 Liegenschaften mit 323 Wohnungen und verwaltet für die Stadt sowie die Astor-Stiftung auch 73 Seniorenwohnungen. „Unser ausdrücklicher Dank gilt den Walldorfer Vermietern“, sagte Högerich mit Blick auf die Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine in Folge des russischen Angriffskriegs. Dafür benötige man auch weiterhin dringend privaten Wohnraum – derzeit sind von rund 160 in Walldorf lebenden ukrainischen Flüchtlingen lediglich 19 in vier Wohnungen der Stadt untergebracht.

Ohnehin bleibt die Nachfrage hoch: Ende Juni führte der Eigenbetrieb 152 Wohnungsbewerber in den Wartelisten für öffentlich geförderten Wohnraum. Erfreulich niedrig ist laut Högerich die Leerstandsquote, die bei nur 0,6 Prozent liegt. Durch die verschiedenen Baubeschlüsse des Gemeinderats werde es in den kommenden Jahren einen Zuwachs von rund 70 Wohnungen geben. An größeren Modernisierungsmaßnahmen kümmert sich der Eigenbetrieb derzeit um die Gebäude Ziegelstraße 46 und 50, wo es mit Fensteraustausch, neuer Dämmung und neuer Heizungsanlage vor allem um die energetische Sanierung geht. Modernisiert werden sollen als Nächstes auch die Gebäude Bahnhofstraße 16 sowie Hopp-Stift I und II. Allerdings kommt es wegen Materialmangels zu Verzögerungen.

„Grundsätzlich sollen die Anlagen deutlich ausgebaut werden“, sagte David Högerich zum Thema Photovoltaik. Auf den mehr als 50 Dächern des Eigenbetriebs hat man ein grundsätzliches Potenzial von etwa 5000 Quadratmetern Fläche errechnet. Bislang sind auf den Dächern des Eigenbetriebs Anlagen mit einer Leistung von knapp unter 100 Kilowatt-Peak (kWp) verbaut. Im Gesamtergebnis könnten es nach und nach mehr als 1000 kWp werden. Dann würden über 900.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt und man würde jährlich etwa 423 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden. Als Pilotprojekt will der Eigenbetrieb zudem eine sogenannte Kleinwindkraftanlage auf einem seiner Dächer installieren. Zwar gebe es sicher windreichere Standorte in Deutschland. Dennoch sei jede Kilowattstunde, die nicht durch fossile Energien oder Atomkraft erzeugt werden muss, ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Energie ist auch anderweitig ein Thema für den Eigenbetrieb: „Wir unterstützen unsere Mieterschaft beim Energiesparen“, wies Högerich auf Maßnahmen im Zug der aktuellen Energiekrise hin.

Vom Gemeinderat wurde der Halbjahresbericht zustimmend zur Kenntnis genommen.