17.12.2025, Startseite

„Diese Unterstützung ist sehr wertvoll“

Die Kleiderstube spendet wieder für den guten Zweck: (v.li.) Marco Schirmacher, Seckin Özay, Petra Sotzko, Bürgermeister Matthias Renschler, Valeri Pantschina, Daniele Wipfler, Ferdinand Hörth und Carmen Fröhlich-Waldi. Foto: Stadt Walldorf

Bürgermeister dankt der Kleiderstube – Weihnachtspakete und Spenden

„Ein großes herzliches Dankeschön. Vielen Dank an alle Kinder und ihre Eltern für die Geschenke“, sagt Valeri Pantschina. Er ist aus Rybniza in Transnistrien nach Deutschland gereist und schaut gemeinsam mit einem Team des christlichen Hilfswerks CDH-Stephanus Speyer bei der Kleiderstube Walldorf vorbei. „Fast 800 Pakete für Kinder und Senioren sind dieses Jahr zusammengekommen“, berichtet die neue Vorsitzende Seckin Özay über den Erfolg der alljährlichen Weihnachtsaktion. 

In Rybniza lebt laut dem Aufruf der Kleiderstube ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung in Armut, in einigen ländlichen Gebieten fehlt grundlegende Infrastruktur wie fließendes Wasser und funktionierende sanitäre Anlagen, auch die medizinische Versorgung entspricht nicht westeuropäischen Standards. Die Weihnachtspakete sollen den Menschen dort zeigen, dass sie nicht vergessen sind und ihnen eine kleine Freude machen. Rybniza, eine Stadt mit mehr als 50.000 Einwohnern, liegt in Transnistrien, einem Teil der Republik Moldau, der sich als eigenständig versteht, international aber nur von Russland anerkannt wird.

„Vielen Dank für das Engagement“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler an die Adresse der Ehrenamtlichen im Team der Kleiderstube. Nach dem Tod der langjährigen Vorsitzenden Hannelore Blattmann im September hat die jüngste Mitgliederversammlung die neue Vorstandschaft gewählt: Neben der Vorsitzenden Seckin Özay sind das die zweite Vorsitzende Petra Sotzko, Kassiererin Petra Schuster, Schriftführerin Gisela Sturm sowie die Beisitzer Ferdinand Hörth (Logistik) und Marco Schirmacher (als Vertreter der Stadt).

Das Team will die gute Arbeit in bewährter Art und Weise fortführen: Die Kleiderstube ist ein gemeinnütziger Verein, der gut erhaltene gebrauchte Kleidung, Schuhe, Bett- und Tischwäsche sowie Haushaltsartikel zu wohltätigen Zwecken verwertet. Ein Teil wird im eigenen Laden im „Haus am Kreisel“ verkauft. Einkaufen darf jeder, Bedürftige können mit einem Berechtigungsschein kostenlos Kleidung und Gebrauchsartikel erhalten. Vereinszweck ist laut der Satzung „der humanitäre Einsatz für hilfebedürftige Personen und Personengruppen, unabhängig von Stand und Herkunft, sowie die Unterstützung von gemeinnützigen Einrichtungen“. Dem kommt das Team der Kleiderstube unter anderem mit den jährlichen Spenden kurz vor Weihnachten nach.

So werden in diesen Tagen das Kinderhospiz Sterntaler (2000 Euro), die Frauenhäuser in Heidelberg und Mannheim (je 500 Euro) und das Hilfsprojekt Puente Esperanza (2000 Euro), das sich für inklusive Kinder- und Jugendförderung in Chile einsetzt, unterstützt. 1500 Euro gehen an das Hilfswerk CDH-Stephanus Speyer für den Transport der Weihnachtspakete und weiterer Hilfsgüter nach Rybniza, 2500 Euro erhält ein dortiges Kinderhaus. Und auch die Stadt Walldorf wird wieder mit einer Spende bedacht: Die 2000 Euro kommen Kindern aus bedürftigen Familien zugute. Laut Marco Schirmacher (Leiter des Fachdienstes Soziale Hilfen) helfen Schulsozialarbeit und Integrationsmanagement, die richtigen Adressaten zu finden, die pünktlich zu Weihnachten mit Gutscheinen aus der hiesigen Buchhandlung und dem Spielzeugladen bedacht werden. „Diese Unterstützung für Kinder ist sehr wertvoll“, bedankt sich der Bürgermeister.

Die Weihnachtspakete, die nun nach Rybniza gebracht werden, kamen an den Walldorfer Schulen und Kindergärten zusammen, außerdem durch private Spenden. Ergänzend haben Carmen Fröhlich-Waldi an der Schillerschule in Brühl und Daniele Wipfler an den Schulen, katholischen Kindergärten sowie auch in privaten Haushalten in St. Leon-Rot weitere Päckchen gesammelt, die Lebensmittel wie Wurst, Kaffee und Schokolade, aber auch Strümpfe und bei den Kindern ein Stofftier enthalten. Nach der 2300 Kilometer langen Reise mit dem Lkw kümmert sich vor Ort ein Team der Kirchengemeinde um die Geschenke und nimmt sie mit zu Weihnachtsfeiern, unter anderem in einem Seniorenheim. Deshalb wird darauf geachtet, dass der Inhalt in allen Päckchen ähnlich ist. Weihnachten wird in Rybniza erst am 7. Januar gefeiert, wie in den orthodoxen Kirchen üblich.