20.05.2025, Startseite
Ein soziales Unternehmen im beständigen Wandel

Sie heißen zum Unternehmertreffen der Stadt in den Räumen von Integra willkommen: (v.li.) Bürgermeister Matthias Renschler, Sandra Seitz (Wirtschaftsförderung), Integra-Vorstandsmitglied Peter Rasper, Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Wirtschaftsförderin Susanne Nisius, Kyriakos Skalistiras und Katja Roselieb (beide Integra). Foto: Stadt Walldorf
Unternehmertreffen der Stadt bei Integra
„Die Anfänge unserer gemeinnützigen GmbH reichen zurück in das Jahr 1983 – als der Integra e.V. zur Förderung von Integration und Beschäftigung gegründet wurde. Damals gehörte der Verein zu den ersten sogenannten Selbsthilfefirmen, die in Deutschland seit Anfang der achtziger Jahre entstanden, um die berufliche Integration von behinderten und benachteiligten Menschen jenseits von Werkstätten für behinderte Menschen zu ermöglichen.“ So ist es auf der Homepage des Sozialunternehmens Integra zu lesen, in seinen Räumen in der Josef-Reiert-Straße Gastgeber des jüngsten Unternehmertreffens der Stadt. Die Integra Services GmbH sei „eine besondere Firma“, so Peter Rasper, Vorstandsmitglied des Vereins, in der kurzen Vorstellung vor zahlreichen interessierten Unternehmern, Selbstständigen und Vertretern der Stadtverwaltung.
Integra wolle „Menschen, die am ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben“, Arbeitsplätze zu fairen Bedingungen und mit einer normalen Lohnstruktur anbieten, erläutert Rasper. Die Gründung des Vereins im Jahr 1983 sei durch engagierte Walldorfer Bürger erfolgt. „Die Stadt Walldorf unterstützt uns seit Bestehen mit Aufträgen und logistisch“, sagt er. Daneben habe man weitere treue Kunden, aber auch Spender wie etwa die Dietmar-Hopp-Stiftung. Mit dem Geschäftsmodell, das sich zwischen sozialem Auftrag und Wirtschaftlichkeit bewegt, sei es nicht einfach, auf dem Markt zu bestehen: „Wir sind immer auf Kante genäht“, sagt Rasper und wählt den Vergleich mit einem Schiff: „Es schwankt, aber es geht nicht unter.“ In früheren Zeiten habe man oft über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehabt, heute seien es rund 30, davon über ein Drittel mit Behinderung.
„Wir sind dem ständigen Wandel unterworfen“, sagt Peter Rasper zu der Tatsache, dass sich Integra über die Jahrzehnte in den unterschiedlichsten Geschäftsfeldern betätigt hat. Eine Druckerei habe man beispielsweise aufgeben müssen, als diese nicht mehr rentabel war. Heute konzentriert man sich auf zwei Abteilungen, die Geschäftsführer Kyriakos Skalistiras beim Unternehmertreffen vorstellt: Da ist einerseits die mechanische Fertigung, mit der man zum Beispiel Werkzeugteile herstellt, deren Qualität im eigenen Mess- und Prüflabor kontrolliert, aber auch Ersatzteile lagert und liefert. Das größere Geschäftsfeld ist der Garten- und Landschaftsbau. „Da sind wir mit circa 15 Leuten am Werken“, erzählt Skalistiras. Man arbeite viel im Auftrag der Stadt Walldorf, sei aber auch im privaten und gewerblichen Bereich tätig, sowohl in Walldorf als auch in Nachbargemeinden. Skalistiras, der seine Aufgaben nach eigenen Worten „mit viel Herzblut“ ausfüllt, dankt ganz besonders seinen engsten Mitstreitern Katja Roselieb und Aaron Reiner. Zusammen, so Peter Rasper, „halten sie das Schiff auf Kurs“.
„Wir als Stadt arbeiten sehr gerne mit Integra zusammen“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler. Vielleicht sei das auch für den einen oder anderen der Anwesenden denkbar, regt er an. In seiner Begrüßung zum Unternehmertreffen dankt der Bürgermeister dem gemeinnützigen Sozialunternehmen, „dass wir hier zu Gast sein dürfen“. Sein Dank gilt auch der städtischen Wirtschaftsförderung mit Susanne Nisius und Sandra Seitz für Organisation und Umsetzung der regelmäßigen Unternehmertreffen sowie allen anwesenden Unternehmern und Selbstständigen. Diese nutzen nach dem informativen Teil die Gelegenheit zum Austausch untereinander. Auch zwei erstmalige Teilnehmer stellen sich kurz vor: Steffen Eiternick übernimmt das für die im Partnerport angesiedelte Integacon Engineering GmbH, Jörg Albrecht für den von der Dietmar-Hopp-Stiftung getragenen Verein Anpfiff ins Leben. Fürs leibliche Wohl sorgt der Partyservice Pütz.