13.08.2025, Startseite
Ein wichtiger Schritt für den Tierpark

Das neue Betriebsgebäude soll im Süden des Tierparks zwischen Gaststätte und Grillhütte (im Hintergrund) gebaut werden. Foto: Stadt Walldorf
Gemeinderat fällt den Baubeschluss fürs neue Betriebsgebäude
„Wir bekommen ein modernes, zeitgemäßes Gebäude“, sagt Stadtbaumeister Andreas Tisch, als er dem Gemeinderat die Entwurfsplanung für den Neubau eines Betriebsgebäudes im Tierpark vorstellt. Den Grundsatzbeschluss dafür hatte der Gemeinderat bereits im November 2023 gefällt, während der konkreten Planung waren allerdings die Kosten auf über drei Millionen Euro angestiegen. Nun fiel der Baubeschluss für eine Variante mit leicht reduziertem Raumprogramm und auch daraus resultierenden Einsparungen bei der Gebäudetechnik bei einer Enthaltung (Uwe Lindner, CDU). Die voraussichtlichen Kosten betragen rund 2,8 Millionen Euro, dazu kommen 74.000 Euro für die Vollbelegung des Dachs mit Photovoltaikmodulen. Nach dem Beschluss geht es nun in die Werkplanung, sodass 2026 gebaut werden kann.
Das Betriebsgebäude wird im Süden der Gesamtanlage positioniert, hinter dem Spielplatz und der Gaststätte, in Richtung der Grillhütte. Dabei ergibt sich die Lage parallel zum Erschließungsweg und gegenüber der Bestandsscheune auch daraus, dass über das Grundstück zwei große Sammelkanäle verlaufen, deren Zugänglichkeit gesichert bleiben soll, und man zusätzlichen baulichen Aufwand durch größere Tiefbaumaßnahmen vermeiden möchte.
Das Haus wird als Holzkonstruktion ausgeführt, scheunenartigen Charakter haben und ein großes Satteldach erhalten. Für Verwaltung und Personal werden Büros und Umkleideräume geschaffen, außerdem wird es Räume für die Unterhaltung und den Betrieb des Tierparks geben: so eine Futterküche mit Lager- und Kühlräumen, einen Werkstattbereich und einen Aufnahmestall für Quarantänesituationen. In der sogenannten Tierparkschule, dem mit rund 50 Quadratmetern größten Raum des Gebäudes, wird ein Angebot zur pädagogischen Betreuung von Schul- und Kindergartengruppen geschaffen, der Platz für rund 30 Kinder bieten wird und auch erläuternde Exponate enthalten soll. Um die Kosten zu reduzieren, entfällt gegenüber der ersten Planung ein separater Besprechungs-, Aufenthalts- und Pausenbereich. Das könne man durch die Mehrfachnutzung von Räumen inner- und außerhalb des Betriebsgebäudes ausgleichen, so die Planer.
Der hohe Stellenwert des Walldorfer Tierparks als „Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher“ rechtfertigt aus Sicht von Mathias Pütz (CDU) die „hohe Investition“. Die Planung verbinde Praktikabilität mit einem angenehmen Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter. Man schaffe „ein hochwertiges Gebäude zum Wohl von Mensch und Tier“, so Pütz. Petra Wahl (SPD) sieht im neuen Betriebsgebäude ein „Kernprojekt für die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Tierparks“. Es stelle sicher, dass das Fachpersonal unter „optimalen Bedingungen“ arbeiten könne und schaffe die Basis für einen „reibungslosen, nachhaltigen Betrieb“. Außerdem entstehe dort mit der Tierparkschule „ein flexibles Bildungsangebot“.
Dagmar Criegee (FDP) sagte, das Gebäude könnte aus Sicht ihrer Fraktion statt der vorgelegten Planung auch „als reiner Funktionsbau realisiert werden, ohne städtebauliche Ansprüche“. Als „gut“ bezeichnete sie aber die neue Tierparkschule mit dem Angebot für die pädagogische Arbeit. Sie bat um Prüfung, ob die geplante Wärmepumpe nicht nur zum Heizen, sondern auch zur Kühlung eingesetzt werden könne. „Ein großer Schritt“ sei die Planung für den Tierpark, so Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen), der der Einrichtung einen „hohen Stellenwert in Walldorf“ bescheinigte. Das „Tierparkklassenzimmer“ sei ein wichtiger Bestandteil des neuen pädagogischen Konzeptes.
Alle Fraktionen konnten den Vorschlag, das Raumprogramm und damit auch die Gebäudegröße gegenüber der ersten Planung etwas zu reduzieren, mittragen. Uwe Lindner begründete seine Enthaltung mit „Bauchgrummeln wegen der Kosten“.