04.05.2023, Startseite

„Fairläufer“ räumen Preise ab

400 Sportlerinnen und Sportler ging beim Volksbank Kraichgau Firmenlauf Walldorf auf die Strecke.
Foto: Jan A. Pfeifer

Beste Stimmung beim fünften Volksbank Kraichgau Firmenlauf Walldorf

16 Minuten und 37 Sekunden benötigt der schnellste Läufer des Tages für die fünf Kilometer lange Strecke vom Waldstadion in und durch die Innenstadt sowie wieder zurück. „Das war super angenehm, ideales Laufwetter“, sagt Manuel Peters vom SAP-Team HedgeHogs, der im Ziel nicht mal richtig außer Atem ist. Die vielen Zuschauer am Rand der Strecke hätten ihn zusätzlich motiviert, erzählt er. „Mit meiner Zeit bin ich sehr zufrieden.“ Schnellste Frau ist Inga Neumüller in 19:34 Minuten, die für die Theodor-Heuss-Realschule startet. Da es beim Volksbank Kraichgau Firmenlauf Walldorf, der zum fünften Mal in Walldorf stattfindet, vor allem um den Spaß und das Zusammengehörigkeitsgefühl geht, darf auch die letzte der 400 Läuferinnen und Läufer glücklich sein, die es nach gemütlichen 51:34 Minuten über die Ziellinie im Stadion geschafft hat. Nicht im Vollsprint, aber trotzdem mit Applaus.

Andere sind ambitionierter am Start: Timo Müller, als männliches Talent, mit der Jugendmannschaft und der Mannschaft des Jahres bei der jüngsten Sportlerehrung der Stadt gleich dreimal ausgezeichnet, hat sich von Freunden für das Team „fairlaufen“ der Fairtrade-Stadt Walldorf rekrutieren lassen. Eigentlich kommt der Leichtathlet von der Kurzstrecke und gibt dann auch zu: „Es wurde hinten raus langsamer.“ Mit seinem Lehrer Daniel Jungblut hat er sich ein enges Duell geliefert und am Ende knapp das Nachsehen. Platz drei und fünf sind für die beiden natürlich dennoch starke Ergebnisse. „Spaß hat es auf jeden Fall gemacht“, sagt Timo Müller. Den haben auch die weiter hinten im Feld laufenden Kolleginnen aus dem Fairtrade-Team, die sich in Bananenkostümen über die fünf Kilometer kämpfen: Sie habe „die Sauna dabei“ gehabt, meint Anja Rosker und schätzt die Temperatur in der nicht wirklich atmungsaktiven Kluft auf „37,9 Grad“. „Mindestens“, ergänzt Sandra Seitz. Die anderen Mitglieder der Fairtrade-Steuerungsgruppe verteilen derweil Bananen an die Teilnehmer – stolze 24 Kilo kommen unter die Leute. Und bei der Siegerehrung haben die „Fairläufer“ später nochmals allen Grund zur Freude: Platz eins bei den Herrenteams, Platz zwei bei den Damen und ebenfalls Platz zwei beim Sonderpreis fürs schönste Kostüm.

Der erste Preis fürs originellste Kostüm geht an das „Spaßteam“ des Walldorfer Vereins Zipfelmützen. Die tragen Tintenfisch-Mützen. „Eine Erzieherin braucht acht Arme“, lautet die launige Erklärung dafür. Komplettiert wird das Outfit von einem glitzernden Fischschuppen-Umhang. Ebenfalls einen Preis erhalten die in grüne Tutus gewandeten Läuferinnen und Läufer von Ekosem-Agrar. „Normal laufen wir als Kühe verkleidet mit, aber dieses Mal wollten wir etwas anderes machen, etwas Fröhlicheres“, sagt Teamchefin Svetlana Simonis. „Grün ist die Hoffnung, das passt zu unserer Situation“, meint Rolf Zürn – ist doch die Firma mit Sitz in Walldorf die deutsche Tochter eines russischen Milchproduktionsunternehmens.

„Der Spaß steht im Vordergrund“, Laufen und Bewegung seien „en vogue“, sagt Volksbank-Vorstandssprecher Matthias Zander zum Engagement seiner Bank beim Firmenlauf und freut sich, dass „ein paar tolle Kostüme an den Start“ gehen. „In Walldorf ist immer gute Stimmung“, erklärt Bürgermeister Matthias Renschler, der seinem Sohn Jonas beim Startschuss den Vortritt lässt. „Ein schöner Saisonstart“, meint Michael Knör, Projektleiter der Eventagentur Hamann and Friends, die den Lauf ausrichtet. Er spricht von „top Wetter“ und „top Stimmung“, wenn es auch „ein bisschen mehr Läufer“ hätten sein dürfen. Diejenigen, die mitgemacht haben, kommen aber auf ihre Kosten: Die „Cheerdancers“ der MLP Academics sorgen für optische Auflockerung, Unterhaltung gibt es am Glücksrad oder in der Fotobox, Verpflegung mit Bananen, Laugenstangen und Getränken, an den Foodtrucks auf der After-Run-Party dann mit Burger, Bratwurst und Maultaschen. Einige haben sich tatsächlich so verausgabt, dass sie wie niedergestreckt auf dem Stadionrasen durchschnaufen müssen. Andere kommen ganz locker im Handstand oder händchenhaltend über die Ziellinie. Dort gibt’s von den Cheerdancers für alle die verdiente Medaille.

Info: Alle Ergebnisse unter firmenlauf-walldorf.de.