21.04.2021, Leben in Walldorf

Impfaktion in der Astoria-Halle

Marco Schirmacher, Erster Beigeordneter Otto Steinmann und Andrea Münch mit Mitarbeitern des DRK in der Astoria-Halle (Foto: Pfeifer)

Mit der Impfaktion in der Astoria-Halle wurde ein weiterer Baustein im Kampf gegen die Pandemie gelegt. Die Infekt-Sprechstunde, die Schaltung einer städtischen Telefonleitung zur Vereinbarung von Impfterminen und die Umsetzung umfangreicher Testungen gehören dazu.

Impftermine vor Ort anzubieten, war schon seit längerer Zeit ein Wunsch der Stadt. Nachdem die Impfungen im Alten- und Pflegeheim und Betreuten Wohnen abgeschlossen waren, wollte man den impfberechtigten älteren Walldorferinnen und Walldorfern ein vor-Ort-Angebot machen.

Als der Rhein-Neckar-Kreis an sämtliche Kommunen herantrat mit der Frage, ob man entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen könne, stand man in Walldorf schon in den Startlöchern und unterbreitete ein entsprechendes Angebot. Die Astoria-Halle sei als Mobiles Impfzentrum sehr gut geeignet, war man sich in der Stadt einig.

Als die Termine für Walldorf durch den Rhein-Neckar-Kreis bekanntgegeben wurden, musste alles sehr schnell gehen. Die Stadt schrieb rund 1.000 über 80-jährige Walldorferinnen und Walldorfer an und bot ihnen den 29. oder 30. März als Impftermin an. Der Rhein-Neckar-Kreis hatte insgesamt 280 Impfdosen zur Verfügung gestellt, die an den beiden Tagen verabreicht werden konnten. Da im ersten Anlauf nicht alle Termine vergeben wurden, weitete der Rhein-Neckar-Kreis das Angebot auf die Personen aus, die in diesem Jahr 80 Jahre alt werden.
 

Gut 20 Personen im Einsatz

Am 29. März, dem ersten Impftag, startete der Tag mit einer Schnelltestung aller beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt waren an beiden Tagen gut 20 Personen im Einsatz: zwei mobile Teams des Rhein-Neckar-Kreises - bestehend aus Ärzten sowie medizinischem und administrativem Personal, drei bis vier Helfer des DRK Walldorf sowie sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Walldorf.

Bereits in der Woche zuvor hatte man mit dem Aufbau der sieben Stationen begonnen, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen und die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. Um halb elf am Montagvormittag ging es los. Die ersten Impfwilligen hatten sich schon frühzeitig vor dem Eingang der Astoria-Halle eingefunden. Nach Begrüßung und Erledigung der Formalitäten konnten sich die Seniorinnen und Senioren über den Impfstoff, seine Wirkung und über die Corona-Erkrankung allgemein informieren. Anschließend hatten sie die Möglichkeit, einem Ärzteteam ihre Fragen zu stellen, erst dann wurde geimpft. Helfer des DRK betreuten die frisch Geimpften, um bei einer Impfreaktion eingreifen zu können, was an keinem der Tage notwendig war. Nach dem Eintrag in den Impfpass konnten die Einwohnerinnen und Einwohner wieder nach Hause gehen. Am 3. und 4. Mai erhalten die Geimpften ihre Zweitimpfung.

Dank der guten Zusammenarbeit aller verlief die Aktion nach Auffassung des Ersten Beigeordneten Otto Steinmann reibungslos und zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Der Grundgedanke, ein vor-Ort-Angebot für ältere Menschen zu machen, wurde gut umgesetzt. Die Menschen waren dankbar, dass sie vor Ort geimpft werden konnten. Vertraute Menschen in einer vertrauten Umgebung zu treffen, sorgte für Sicherheit.
 

Vereinbarung eines Impftermins gestaltet sich schwierig

Alle anderen Impfberechtigten mussten und müssen sich selbst um einen Impftermin kümmern, was sich aus mehreren Gründen als schwierig erweist. Die Stadt Walldorf entschied, hier zu helfen. Im Februar schrieb man alle Walldorferinnen und Walldorfer, die 80 Jahre alt oder älter sind, an und bot ihnen Unterstützung bei der Vereinbarung eines Impftermins über die Telefon Hotline „116 117“ sowie über die Internetseite an. Über einen zweiwöchigen Zeitraum war eine städtische Telefonleitung geschaltet, die zu Beginn mit vier Mitarbeiterinnen besetzt war. Von den etwas mehr als 1.000 Walldorferinnen und Walldorfern meldeten sich innerhalb des zweiwöchigen Zeitraums gut 200 telefonisch und baten um Unterstützung.

Auch für die Mitarbeiterinnen der Stadt gestaltete sich die Terminvereinbarung nicht einfach, doch nach anfänglichen Schwierigkeiten des Durchkommens über die Telefon-Hotline und durch die Internetseite gelang es, für 50 Walldorferinnen und Walldorfer einen Termin zu finden. In zehn Fällen organisierten die Mitarbeiterinnen parallel einen Fahrdienst, einschließlich einer Begleitung, wenn dies gewünscht wurde.

Wie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann betonte, erwies sich die Aktion als absolut richtig, weil sehr viele Anruferinnen und Anrufer verunsichert waren oder jemanden zum Reden brauchten. Auch von den Anruferinnen und Anrufern wurde die Aktion insgesamt sehr begrüßt.