19.06.2023, Kultur & Freizeit

In neunzig Minuten rund um Walldorf

Auf dem Rathausvorplatz fiel der Startschuss für die Neubürgerradtour.
Foto: Stadt Walldorf

Interessante Neubürgerradtour am Spargelmarkt-Freitag

Es ist nur eine kleine Gruppe, die sich am späten Freitagnachmittag noch vor dem Spargelmarkt-Auftakt auf dem Rathausvorplatz einfindet, um gemeinsam zur Neubürgerradtour zu starten. Bei bestem Freibadwetter hat so mancher seine Prioritäten wohl anders gesetzt. Das tut dem Gelingen aber keinen Abbruch. „Das hat Spaß gemacht“ oder „Das war sehr interessant“ ist nach neunzig Minuten zu hören. Denn tatsächlich haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den einen oder anderen ihnen bislang unbekannten Radweg für sich entdeckt und einiges Neues über Walldorf erfahren. Und beim kurzen Zwischenstopp auf Gemarkung Reilingen spendiert Bürgermeister Matthias Renschler allen ein erfrischendes Getränk.

Christian Horny vom Fachdienst Umwelt, Feuerwehr und Katastrophenschutz fährt an der Spitze der Gruppe, sein Kollege Ivo Hellinger macht den Abschluss. Es geht über Ring-, Rhein- und Dannhecker Straße ein kurzes Stück durch Walldorf, dann über die B291 und durch die Autobahnunterführung. Am Schnittgut- und Recyclingplatz ist der erste Halt, an dem Horny die Radfahrer mit einigen Informationen versorgt. So auch im Reilinger Eck, Teil des Waldschutzgebiets Schwetzinger Hardt. „Der Besuch lohnt sich“, weiß Horny und erzählt an einer Weggabelung, dass man hier entweder nach Hockenheim und Schwetzingen oder Richtung St. Leon-Rot und Speyer fahren kann. Mit dem historischen Kuhbrunnen gibt es bald darauf eine echte Sehenswürdigkeit, die an frühere Zeiten erinnert, in denen das Vieh noch zur Weide in den Wald getrieben wurde. Ganz in der Nähe befindet sich die eingezäunte Waldweide und wie auf Bestellung lassen sich die beiden Esel blicken, die hier als Landschaftspfleger unterwegs sind und auf unkomplizierte Art und Weise Lebensraum für seltene Pflanzen und Insekten schaffen.

Über den Reilinger Friedhof und vorbei an der abgegangenen Burg Wersau führt die Route nach der kurzen Einkehr wieder unter der Autobahn hindurch (der sogenannte „Viehtrieb“) zurück auf Walldorfer Gemarkung. Hier erfahren die Teilnehmer unter anderem, dass das „Roter Bruch“ früher ein Moor gewesen ist, das erst im Zug des Autobahnbaus trockengelegt wurde. Im „Großen Feld“ steht nicht nur das Wieslocher Wasserwerk, hier finden sich auch viele Ackerflächen, auf denen die unterschiedlichsten Kulturen angebaut werden, natürlich auch Spargel. „Die Schleife durchs Hochholz lassen wir aus Zeitgründen aus“, sagt Christian Horny mit Blick auf die Uhr. Angesichts der immer noch hohen Temperaturen erntet er keinen Widerspruch. Bürgermeister Renschler dankt ihm für die Organisation. „Vielen Dank, dass Sie dabei waren“, sagt er zu den Teilnehmern, die sich gleichfalls für die interessante Tour bedanken.