21.11.2023, Startseite

„Krieg stellt keine Lösung dar“

Der VdK-Vorsitzende, Bürgermeister Matthias Renschler, Pfarrer Dr. Michael Hettich und der Erste Beigeordnete Otto Steinmann (v.re.) bei der Kranzniederlegung am Gefallenendenkmal.
Foto: Jan A. Pfeifer

Gedenkstunde zum Volkstrauertag erinnert an die Opfer von Krieg, Terror, Flucht und Verfolgung

Mit einer Gedenkfeier in der Friedhofskapelle wurde am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen, Terror, Flucht und Verfolgung gedacht. Die Veranstaltung wurde vom Evangelischen Posaunenchor sowie der Constantia Walldorf musikalisch begleitet. Der katholische Pfarrer Dr. Michael Hettich sprach das Eröffnungsgebet, bevor Bürgermeister Matthias Renschler in seiner Funktion als Vorsitzender des VdK seine Ansprache hielt. Darin zitierte Renschler den ehemaligen Reichstagspräsidenten und SPD-Abgeordneten Paul Löbe, der zum ersten Volkstrauertag am 5. März 1922 eine viel beachtete Rede hielt und für eine „Abkehr vom Hass“ und „Hinkehr zur Liebe“ warb, um „Leiden zu lindern und Wunden zu heilen“. 

Im vergangenen Jahr habe man einen seit 1994 nicht mehr gesehenen Höchststand erreicht, was die Zahlen der Opfer von Kriegen betrifft: 238.000 Menschen seien getötet worden, sagte Renschler. Noch mehr Opfer habe es durch Hunger, nicht behandelte Krankheiten und Flucht gegeben. Renschler erinnerte an die Kriege in der Ukraine, in Äthiopien sowie ganz aktuell in Israel und Palästina. Dem Sozialverband sei es wichtig zu betonen, dass „Kriege keine Lösungen darstellen und insbesondere die Zivilbevölkerung treffen“, so Renschler, der auch an die 42 Millionen Kinder und Jugendlichen erinnerte, die laut UNICEF als Folge der Klimaveränderungen auf der Flucht sind. Hoffnung gebe das Engagement der vielen Menschen, die sich in der Geflüchteten- und der Nachbarschaftshilfe engagierten. Sorge bereiteten dagegen die Versuche von Populisten, „hilfsbedürftige Menschen gegeneinander auszuspielen“. Dem auch in Deutschland wachsenden Antisemitismus müsse mit Entschiedenheit „die Stirn geboten werden“. Denn: „Antisemitismus hat in Deutschland nichts verloren.“ Man stehe als Sozialverband VdK „für eine offene Gesellschaft, die respektvoll miteinander umgeht“.

Gemeinsam mit Pfarrer Dr. Hettich sprach Matthias Renschler die Fürbitten, denen das Gebet „Vater unser“ folgte. Mitglieder der Feuerwehr Walldorf sowie der Reservistenkameradschaft hielten während der Gedenkstunde in der Friedhofskapelle die Ehrenwache und trugen die Kränze zum Gefallenenmal. Dort wurden sie von Renschler und Otto Steinmann, dem Ersten Beigeordneten der Stadt, niedergelegt. Musikalisch wurde das wieder durch den Evangelischen Posaunenchor begleitet, während die Menschen am Gefallenenmal einen Moment innehielten.