16.11.2022, Leben in Walldorf

Mahnung für den Frieden aktueller denn je

Bürgermeister Matthias Renschler, Pfarrer Uwe Boch und Erster Beigeordneter Otto Steinmann (v.l.) in Stillem Gedenken nach der Kranzniederlegung durch Feuerwehr und Reservistenkameradschaft.
Foto: Pfeifer

Gedenkstunde zum Volkstrauertag auf dem Friedhof

Dem Aufruf zur Gedenkstunde am Volkstrauertag auf dem Friedhof kamen zahlreiche Menschen nach. In diesem Jahr zeichnete die evangelische Kirchengemeinde für die Mitgestaltung der Gedenkfeier verantwortlich. Pfarrer Dr. Uwe Boch sprach das Eröffnungsgebet in der Friedhofskapelle. Die Stadtkapelle Walldorf umrahmte die Gedenkstunde musikalisch, auch der Gesangverein Eintracht-Germania wirkte mit. In diesen Tagen spiele die Erinnerung eine große Rolle, so Boch. Gerade habe man am 9. November der Opfer der Pogromnacht gedacht. Am Volkstrauertag gedenke man nun der Opfer von Krieg und Gewalt sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die Erinnerung sei eine gesellschaftliche Aufgabe, so Boch, denn nur mit der Erinnerung könne man die Zukunft gestalten.

Bürgermeister Matthias Renschler hielt in seiner Funktion als Vorsitzender des Sozialverbands VdK eine Rede, in der er besonders auf den Krieg in der Ukraine einging.  Die „vielen Bilder und täglichen Nachrichten über den brutalen Angriff von Russland auf die Ukraine“ führten uns „schmerzlich vor Augen, wie nah und dringlich die Friedensaufgabe tatsächlich ist“. Deswegen denke man in diesem Jahr besonders an die vielen in den vergangenen Monaten gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten sowie an die mehr als vier Millionen Menschen, die sich als Folge des Krieges auf der Flucht befinden. Renschler bedankte sich bei den „Bürgerinnen und Bürgern, die sich um die Flüchtlinge aus der Ukraine mit Spenden oder sogar mit einer Wohnmöglichkeit kümmern“.

Außerdem solle das Gedenken auch den deutschen Soldaten, Polizisten und den vielen Helfern gelten, „die täglich bei verantwortungsvollen und riskanten Einsätzen in Situationen kommen, in denen sie ihre Gesundheit und ihr Leben für unseren Frieden und unsere Sicherheit in Gefahr bringen“.

Der Gedenktag solle als ein Tag der Trauer und der Anteilnahme am Mitmenschen gesehen werden. „Aus dieser Trauer entsteht die Verpflichtung, alles zu tun, damit nicht erneut unschuldige Menschen zu Opfern von Krieg, Terror und Gewalt werden“, mahnte Matthias Renschler.

Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die Mitgestaltung der Gedenkfeier. Gemeinsam mit Pfarrer Bloch sprach er die Fürbitten, denen das Vaterunser folgte.

Zur Kranzniederlegung, die traditionell die Gedenkfeier beschließt, spielte die Stadtkapelle das obligatorische Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“.