19.07.2022, Startseite

Nachwuchs im Tierpark

Weißer Kopf und weiße Söckchen: Das Alpaka-Baby fühlt sich im Tierpark wohl.
Foto: H. Pfeifer

Besondere Freude über das Alpaka-Baby – Philipp Koch als neuer Leiter begrüßt

Der Tierpark freut sich über jede Menge Nachwuchs: bei den Hirschen, den Zwergenten oder den Rothaubenturakos. Ganz besonders aber über das erste in Walldorf geborene Alpaka-Baby, das am 21. Juni das Licht der Welt erblickt hat. „Wir waren erst völlig baff, haben uns dann aber riesig gefreut“, sagt Shirin Nikolaus, die im Tierpark ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolviert und das junge Tier beim morgendlichen Rundgang entdeckt hat. Schwangerschaften sind bei Alpakas nämlich nur schwer bis überhaupt nicht zu erkennen und eigentlich hatten die Verantwortlichen die Hoffnung auf Nachwuchs bereits aufgegeben. Noch hat das Kind übrigens keinen Namen: Den sollen nach einer Idee von Bürgermeister Matthias Renschler die Walldorfer Kindergarten- und Grundschulkinder in einem Malwettbewerb finden.
„Alle Jungtiere sind gesund, das zeigt, dass es den Tieren hier gut geht“, sagt David Högerich, der Leiter des städtischen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft, in dessen Zuständigkeit seit Jahresbeginn auch der Tierpark fällt. Er hat jetzt mit Philipp Koch den neuen Betriebsleiter für die beliebte Einrichtung begrüßen dürfen. „Ich freue mich sehr über die Aufgabe“, sagt Koch, der viele Möglichkeiten sieht, den Tierpark konzeptionell noch weiterzuentwickeln. „Ich sehe das Potenzial und bin zuversichtlich, es auszuschöpfen.“ Der 32-Jährige hat in Halle Biologie studiert und zuletzt an der Universität Münster an seiner Doktorarbeit geschrieben, die er bis Jahresende fertigstellen will. Darin geht es um die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Kleintierarten. Philipp Koch hat bereits einige Zeit in Zoos und Tierparks gearbeitet und freut sich, in Walldorf „meine Erfahrungen einfließen zu lassen“. Der hiesige Tierpark habe ihm „vom ersten Augenblick an gut gefallen“.
So schön es dort jetzt schon ist, soll sich in den nächsten Monaten und Jahren noch einiges tun. Der Verein Freunde und Förderer des Walldorfer Tierparks, aus dem ehemaligen Trägerverein der Einrichtung entstanden, kümmert sich unter anderem um finanzielle Unterstützung in Form von Tierpatenschaften, Spenden und Sponsorengeldern zur projektbezogenen Instandhaltung und Erneuerung der Gehege sowie zur Anschaffung von neuen Tieren. Darüber hinaus unterstützt der Verein die Stadt vor allem in pädagogischen Projekten zur Förderung des Interesses an Tier- und Naturkunde, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, und hat in diesem Zug in Zusammenarbeit mit dem NABU bereits eine Blühwiese samt Nistkästen geschaffen. Zwischen der Blühwiese und dem Papageienhaus soll am kommenden Freiwilligentag mit ehrenamtlichen Helfern ein Barfußpfad entstehen, auch der Platz vor der Pergola wird dann neu gestaltet.
Wie vom Gemeinderat bereits letztes Jahr beschlossen, soll zudem ein neues Betriebsgebäude mit Räumen für die Mitarbeiter und einer Quarantänestation errichtet werden, in dem auch pädagogische Angebote gemacht werden können, in denen man Kindern die heimische Tierwelt näher bringen wird. Zudem soll ein Schaubauernhof entstehen und der Zugang zur Gastronomie neu geregelt werden. Der Spielplatz wird eine neue Umrandung erhalten, für die an „Edutainment“-Elemente gedacht ist, die für eine Mischung aus Lernen und Unterhaltung sorgen. Hier wird sich Philipp Koch als neuer Tierpark-Leiter mit seiner fachlichen Expertise einbringen. „Die Ideen gehen uns nicht aus“, sagt David Högerich, der hofft, vieles möglichst bald umsetzen zu können.
Aktuell leben im immer gut besuchten Tierpark inklusive der jüngsten Neuzugänge 122 Tiere aus 35 verschiedenen Arten. „Der Artenschutz spielt eine große Rolle“, erklärt Högerich beispielsweise mit Blick auf das aus dem Schwarzwald stammende Hinterwälder Rind, das als stark vom Aussterben bedroht gilt. Um Rinder, Alpakas und alle anderen Tiere kümmern sich vier Tierpfleger und die beiden FÖJler, weitere Unterstützung für die verschiedensten Arbeiten kommt von Integra. Shirin Nikolaus gefällt die Aufgabe so gut, dass sie ihr FÖJ um ein halbes Jahr verlängert hat. „Ich darf ganz nah am Tier arbeiten“, freut sich die 18-Jährige, die Tierpflegerin werden möchte.

Bürgermeister Matthias Renschler (links) begrüßt Philipp Koch als neuen Leiter des Walldorfer Tierparks.

Foto: H. Pfeifer