15.03.2023, Leben in Walldorf

Neuer Hochbehälter erhöht Versorgungssicherheit

Griffen gemeinsam für den neuen Hochbehälter zum Spaten: (v.li.) Dirk Möller von der Baufirma Implenia, Evelyn Weihrauch und Maximilian Slesina vom Ingenieurbüro Schulz, Sandhausens Bürgermeister-Stellvertreter Jürgen Rüttinger, Leimens OB Hans D. Reinwald, Walldorfs Bürgermeister Matthias Renschler, ZWH-Geschäftsführer Rudi Kuhn und ZWH-Wassermeister Dennis Schwechheimer.
Foto: Zweckverband

Spatenstich beim Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe

Wenn alles nach Plan läuft, könnte der neue Hochbehälter des Zweckverbands Wasserversorgung Hardtgruppe (ZWH), dem auch die Stadt Walldorf angehört, im Leimener Stadtteil Lingental bereits im Sommer kommenden Jahres voll in Betrieb gehen. Offiziell auf den Weg gebracht wurde das Bauprojekt nun mit dem symbolischen Spatenstich.

Leimens OB Hans D. Reinwald wies als Verbandsvorsitzender darauf hin, dass die „gewaltige Baumaßnahme“ eine Idee von Bruno Sauerzapf gewesen sei, des langjährigen ZWH-Geschäftsführers, der am 7. Mai 2021 verstorben war. Endgültig beschlossen worden sei der Hochbehälterbau in der Verbandsversammlung am 21. Juni 2021. Er werde notwendig, weil es sich bei dem vorhandenen Hochbehälter, der aktuell nur der Versorgungssicherheit von Lingental diene, mit einer Kapazität von rund 100 Kubikmetern nicht nur um den kleinsten Hochbehälter im ZWH-Gebiet gehandelt habe, sondern mit einem Alter von über 60 Jahren auch um den ältesten.

„Mit einer Kapazität von gut 1885 Kubikmetern“, blickte Reinwald in die nahe Zukunft, „wird der neue Hochbehälter nicht nur in Lingental zur strategischen Versorgungssicherheit beitragen, sondern auch in Gauangelloch und in der Hochzone Leimens“. Darüber hinaus abgesichert werde die Notversorgung in Richtung Gaiberg. Die Betriebsbereitschaft werde durch ein Notstromaggregat auf mindestens drei bis vier Tage erhöht. Als weiteres wichtiges technisches Detail nannte der ZWH-Vorsitzende, dass es künftig eine neue doppelte Versorgungsleitung geben wird, so dass die Befüllung von der Entnahme getrennt wird und nicht mehr durch das Ortsnetz Lingental verläuft.

Die Kosten für das Bauwerk dürften sich nach seinen Worten auf insgesamt 2,3 Millionen Euro belaufen. Reinwald verschwieg nicht, dass es im Vorfeld komplizierte Grundstücksverhandlungen gegeben habe. Mit dem Resultat einer „sehr schwierigen Baustelle“, denn es müsse „um den Bestand herum gebaut werden“.

Von Wassermeister Timo Rehm war zu erfahren, dass das Baumaterial zwar lange in Bestellung gewesen sei, man darauf aber dennoch beispielsweise wegen des „Ausfalls der Stahlwerke von Mariupol“ habe warten müssen. Die Hafenstadt galt bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges als eines der wichtigsten Industriezentren der Ukraine. Die Bauplanung führt das Hirschberger Ingenieurbüro von Erich Schulz durch. Die Bauausführung wurde an die in Erfurt ansässige Firma Implenia vergeben, die sich laut ihrem Mitarbeiter Dirk Möller als „Profiunternehmen für Wasser und Abwasser“ versteht. Hier sei er auf einer Baustelle tätig, die einer seiner Kollegen so beschrieb: „Wir arbeiten, wo andere Urlaub machen!“
In der Tat entsteht der Hochbehälter auf einer Höhe von 360 Metern und damit auf dem höchsten Punkt Leimens und des ZWH-Areals. Verbunden ist dies mit einem atemberaubenden Ausblick auf den Kraichgau, und das selbst bei einem nassen und nebligen Schmuddelwetter wie am Tag des Spatenstichs.