21.10.2021, Startseite

Vielseitiger Künstler widmet sich der Fotografie

Wolfgang Folmer für sechs Monate zu Gast in Walldorf

Seit beinahe 15 Jahren ermöglicht die Stadt Walldorf Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Sparten ein sechsmonatiges Stipendium, das freie Logis in der Künstlerwohnung und eine finanzielle Unterstützung gewährt.Am 15. September ist der gebürtige Saarländer Wolfgang Folmer als siebter Gastkünstler in die Scheune Hillesheim eingezogen. Eigentlich sollte der Umzug bereits 2020 erfolgen, Pandemie bedingt verschob sich der Einzug um ein Jahr. Folmer ist in Walldorf kein Unbekannter. 2018 hatte er sich um den Kunstpreis „Kunst im öffentlichen Raum“ der Stadt Walldorf beworben und den zweiten Platz belegt. Das Kunstobjekt, ein bearbeiteter Baumstamm, in den er das Gedicht „An die Natur“ von Friedrich Hölderlin in die Oberfläche geschnitten hat, ist auf dem Rathausvorplatz ausgestellt.

Bürgermeister Matthias Renschler, Erster Beigeordneter Otto Steinmann und Heike Käller, Fachdienstleiterin Kultur und Sport, hießen den Gastkünstler bei einem Pressegespräch herzlich willkommen. Erster Beigeordneter Otto Steinmann erklärte: „Es ist wichtig, dass wir als Kommune die Kunst und Kultur fördern. Gemeinsam mit Heike Käller möchten wir uns darum kümmern, dass beides in unserer Stadt wieder lebendig wird.“

In der Künstlerwohnung hat Folmer die Gelegenheit, sich mit Zeit und Muße, ganz seinem neuen künstlerischen Projekt zu widmen. „Ich freue mich sehr über dieses Stipendium und ich bin unglaublich dankbar. Corona hat uns Künstler von heute auf morgen getroffen. Das letzte Jahr war sehr schwer, wir haben uns da irgendwie durchgewurstelt.“ Folmer möchte die Zeit in Walldorf dazu nutzen, Fotoprojekte zu realisieren. In der Corona-Ausnahmesituation wurde dem vielseitigen Künstler das Fotografieren zum Bedürfnis. Er fotografierte Straßen und Orte, menschenleer durch den Lockdown, zunächst tagsüber, dann auch nachts und entdeckte: „Die Kamera sieht völlig andere Farben, ein anderes Farbspektrum. Das möchte ich herausarbeiten. Aus einzelnen Fotos erstelle ich am Computer ein Panorama.“ erläuterte er seine Arbeitsweise. Mit seinen Fotografien möchte Folmer auf die Entfremdung des Menschen von der Natur hinweisen und die daraus resultierenden Folgen dieser Entwicklung aufzeigen. Ein konkretes Ergebnis seines sechsmonatigen Schaffens steht noch nicht fest. Denkbar wäre, das Projekt in Form eines Buches oder einer Ausstellung zu präsentieren. Auch eine Ausstellung der Bilder im Freien wäre denkbar.

Über den Künstler: Wolfgang Folmer ist 1960 in Merzig an der Saar geboren. Er hat zunächst eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und Wagenmeister absolviert, dann Design und Freie Grafik in Saarbrücken und Stuttgart studiert. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit hat Folmer als Dozent und Lehrbeauftragter in Deutschland und im Ausland gearbeitet. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien im In- und Ausland gewonnen, Folmers Arbeiten sind u.a. in öffentlichen Gebäuden in Schweden, den USA und in China zu finden. Auf seiner Homepage, die er während der Corona Zeit komplett überarbeitet hat, kann man einen Einblick in Folmers umfangreiches Werk gewinnen. www.wolfgangfolmer.de