15.01.2024, Startseite

„Walldorf weiter aktiv gestalten“

Bürgermeister Matthias Renschler ging in seiner Ansprache beim Neujahrsempfang auf die wichtigsten Ereignisse im Jahr 2023 ein und blickte auf kommende Aufgaben voraus.
Foto: Helmut Pfeifer

Gut besuchter Neujahrsempfang mit Ansprache von Bürgermeister Matthias Renschler

„Alles erdenklich Gute, viel Glück, viel Zufriedenheit, vor allem aber viel Gesundheit im neuen Jahr“, wünscht Bürgermeister Matthias Renschler am Ende seiner Ansprache zum Neujahrsempfang. Das Stadtoberhaupt blickt zuvor in der gut besuchten Astoria-Halle auf ein Jahr 2023 zurück, das „herausfordernd und anspruchsvoll“ gewesen sei, aber auch schön und erfolgreich, „mit vielen positiven Entwicklungen, wichtigen Entscheidungen und wundervollen Begegnungen“. Viele „spannende Aufgaben“ erwartet Renschler auch im neuen Jahr: „Wir wollen 2024 in Walldorf alle zusammen wichtige Dinge weiterführen und zu Ende bringen, aber auch neue Ideen entwickeln und umsetzen. Stadtverwaltung und Gemeinderat wollen weiter kluge und gute Entscheidungen zum Wohle Walldorfs treffen, um unsere Stadt weiter voranzubringen, sie lebens- und liebenswert zu bewahren und zu gestalten.“ Musikalisch gelungen umrahmt wird der Neujahrsempfang von einem kleinen Ensemble der Stadtkapelle mit flotten Melodien. Bezauberndes Empfangskomitee für die Besucherinnen und Besucher sind Karnevalsprinzessin Hannah I. und einige Storchenküken. An die Ansprache des Bürgermeisters schließt sich der Beitrag von Gastredner Hans-Josef Hotz an. Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK spricht über aktuelle Themen, legt seinen Finger tief in die Wunden der aktuellen Entwicklungen und erntet dafür viel Beifall (darüber wird gesondert berichtet).

Applaus gibt es auch für Matthias Renschler und seinen kurzweiligen, mit aussagekräftigen Bildern unterlegten Rückblick auf 2023. Sein Highlight? „Dass wir für das neue Pflegeheim nach nur zwei Jahren den Standort gefunden haben, der im dritten Bauabschnitt von Walldorf-Süd am Astoria-Kreisel sein wird, und dass wir auch schon den Architektenwettbewerb abschließen konnten“, sagt der Bürgermeister. Bis in drei, maximal dreieinhalb Jahren soll die Einrichtung mit den schnellstmöglich benötigten 90 weiteren Pflegeplätzen zur Verfügung stehen, ergänzt um eine Demenzstation, Tagespflege und betreute Seniorenwohnungen. „Dieses neue Pflegeheim ist dringend notwendig“, macht Renschler deutlich.

Ebenso habe er seit Beginn seiner Amtszeit die Planungen für das neue Feuerwehrhaus vorangetrieben. Nachdem man sich im Gemeinderat auf einen anderen Standort – südlich des Friedhofs statt im dritten Abschnitt von Walldorf-Süd – verständigt hatte, wurde nun mit einem Ingenieursgutachten geklärt, dass die Anfahrt für die Feuerwehrleute im Einsatz unproblematisch möglich ist. „Auch das ist für mich ein echtes Highlight, haben wir damit doch die Sicherheit, dass das Feuerwehrhaus dort wirklich gebaut werden kann“, sagt der Bürgermeister. Dafür soll in diesem Jahr ein Architektenwettbewerb gestartet werden, dem sich dann die weiteren Planungen anschließen werden. „Wir sind auch hier auf einem wirklich guten Weg“, sagt der Bürgermeister und dankt den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, aber auch den Angehörigen der weiteren Rettungsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk für ihre stetige Einsatzbereitschaft im Dienst der Allgemeinheit. Ein Dank, den Renschler auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt für ihren großen Einsatz angesichts der vielfältigen Aufgaben, und den zahlreichen ehrenamtlich Engagierten in Walldorf ausspricht. „Wir wissen es alle: Ohne das Ehrenamt könnte unser Gemeinwesen nicht funktionieren“, sagt er.

Der Bürgermeister blickt unter anderem auf die gelungenen Besuche in den Partnerstädten Saint-Max in Frankreich sowie Freeport und Waldorf/Maryland in den USA zurück. Dass letztere Partnerschaft wiederbelebt werden konnte, habe man vor allem Familie Klein zu verdanken, den Nachfahren des Walldorfer Juden Kurt Klein, der 1937 vor den Nazis in die USA geflüchtet war. Der jüngste Besuch von Jim Klein und seiner Schwester Leslie Simon in Walldorf zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht war für Renschler dann auch Beleg für eine „herzliche und bewegende Freundschaft“. Umso mehr, als Familie Klein der Stadt eine Sitzbank im Hochholzer Wald zum Geschenk machte, die allen Walldorferinnen und Walldorfern Freude machen soll. Für den Bürgermeister ist sie gleichzeitig auch ein Ort der Erinnerung an das jüdische Leben in Walldorf, was ihm „in einer Zeit wie heute wichtiger denn je“ erscheine. „Denn wir müssen aus meiner Sicht eindeutig Stellung beziehen: Jede Form von Antisemitismus muss bekämpft werden“, sagt Matthias Renschler unter dem Beifall der Anwesenden.

Im Rückblick geht es um die vielen herausragenden kulturellen Veranstaltungen mit Musik und Kunst, um die Vogelgrippe-Fälle im Tierpark und die Haubenlerche, um die erste Gemarkungsputzaktion und mit frischem Wind neu konzipierte Veranstaltungen wie den städtischen Ehrungsabend oder den Seniorennachmittag. Renschler hebt die erfolgreiche Solaroffensive hervor, spricht über die großen Feste und die Bemühungen um alternative Mobilitätsformen. Er schaut voraus auf die in diesem Jahr beginnende Erweiterung der Waldschule mit Kosten von zusammen 25 Millionen Euro („eine sehr große Investition, die uns unsere Kinder und Jugendlichen aber wert sind“), auf die Bemühungen der Stadt, auf Grundstücken in der Heidelberger-/Hebelstraße sowie in der Wieslocher Straße weiteren geförderten Wohnraum zu schaffen, und auf ein insgesamt großes Paket an Baumaßnahmen, für das im Haushalt 34 Millionen eingestellt sind.

„Dass wir das alles stemmen können, haben wir vor allem unseren Gewerbesteuerzahlerinnen und -zahlern zu verdanken, den kleinen wie den großen“, sagt der Bürgermeister. Dafür müsse man dankbar und ein Stück demütig sein, die gute finanzielle Lage der Stadt nicht als selbstverständlich hinnehmen, sie aber durchaus als Auftrag verstehen, „unser Walldorf weiter aktiv zu gestalten und voranzubringen“, so Renschler. „Für Sie, für uns alle.“ Sein abschließender Dank gilt dem Gemeinderat, „der dafür mit vielen guten Entscheidungen die Grundlage schafft“. Der Bürgermeister denkt, „dass wir auch im Jahr der Kommunalwahlen, die im Juni anstehen, in einem guten, konstruktiven Klima weiter in gutem Miteinander und zielorientiert an der Zukunft Walldorfs arbeiten können“.

Im Anschluss war Zeit, bei einem Glas Sekt auf das neue Jahr anzustoßen, und sich über die vielen Themen auszutauschen, die Walldorf bewegen.