29.07.2025, Kultur & Freizeit

„Wie Kochen für die eigenen Kinder“

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedeten Erster Beigeordneter Otto Steinmann und Bürgermeister Matthias Renschler (hinten, v.li.) Natalja Ohrmann (mit Blumenstrauß) im Kreise einiger Kolleginnen in den wohlverdienten Ruhestand.
Foto: Stadt Walldorf

Emotionaler Abschied für Natalja Ohrmann nach 30 Jahren im Kommunalen Kindergarten

Der Tenor war eindeutig: Natalja Ohrmann wird den Kolleginnen, aber auch den Kindern fehlen. Sie war fast 30 Jahre lang im Kommunalen Kindergarten als hauswirtschaftliche Kraft angestellt und verabschiedet sich Ende Juli in den Ruhestand.
Wenn man so lange bei einem Arbeitgeber bleibe, könne dieser „nicht so schlecht sein“, mutmaßte Bürgermeister Matthias Renschler in einer kleinen Feierstunde für Natalja Ohrmann augenzwinkernd – was diese prompt nickend bestätigte. Renschler sprach ihr seinen „ganz herzlichen Dank für die geleistete Arbeit und die Treue zur Stadt“ aus und wünschte für die Zukunft alles Gute und vor allem Gesundheit. Dem schloss sich auch der Erste Beigeordnete Otto Steinmann an und merkte an, dass die vielen langjährigen Mitarbeitenden für die „Kontinuität und Verlässlichkeit“ des Kommunalen Kindergartens sprechen. Natalja Ohrmann sei 1995 im Kindergarten angestellt worden, nur vier Jahre nach dem Umzug der Einrichtung an den heutigen Standort. Damit gehöre sie fast zu den „Frauen der ersten Stunde“. Sie habe die Entwicklung der Pädagogik in den vergangenen Jahren „hautnah miterlebt und begleitet“. Die Qualität ihrer Arbeit in der Küche habe sie stets ausgezeichnet, und sie habe damit immer für „leuchtende Kinderaugen“ gesorgt.

Tina Skarysz sprach den Dank im Namen des Personalrats aus, verbunden mit den „besten Wünschen“. Vor allem aber wandte sie sich als langjährige Kollegin mit emotionalen Worten an Natalja Ohrmann: „Du warst immer da – auch mit einer Umarmung, wenn es nötig war.“ Und obwohl es immer heiße, dass jeder ersetzbar sei: „Bei dir stimmt das nicht.“ Sie habe „immer abgeliefert“, sei stets pünktlich und zuverlässig gewesen und habe sich neben dem Kochen der Mahlzeiten auch um die Logistik gekümmert. Als stets „verlässlich und herzlich“ beschrieben sie auch die Kolleginnen Anke Fößel, Iris Fröhnert, Sonja Oswald und Eva Ziegler, die der offiziellen Verabschiedung ebenfalls beiwohnten. Alle waren sich einig: „Wir werden dich vermissen.“
Natalja Ohrmann selbst zeigte sich über die vielen herzlichen Worte zum Abschied gerührt und betonte, dass ihr die Arbeit immer viel Freude bereitet habe – auch, weil „das Team immer nett zu mir war“. Sie dankte der Stadt für die Chance, einen Arbeitsplatz bekommen zu haben, obwohl sie zu Beginn kaum deutsche Sprachkenntnisse besaß. „Das ist wie Kochen für die eigenen Kinder“, beschrieb sie ihre Arbeitsauffassung. Einerseits müsse das Essen fürs Auge ansprechend sein, und natürlich: „Es muss schmecken.“

Von den Kochkünsten Natalja Ohrmann wurde in der Runde nicht nur geschwärmt – es durfte auch probiert werden: Die zukünftige Ruheständlerin hatte selbst gebackene Leckereien mitgebracht, darunter einige Spezialitäten aus ihrer russischen Heimat. Diese wurden mit einem Gläschen Sekt und vielen Anekdoten in geselliger Runde genossen.