28.05.2025, Startseite
Hugo, Helga und Gerda fühlen sich auf Anhieb wohl

Minischwein Hugo fühlt sich in seinem neuen Zuhause bereits sehr wohl.
Foto: Stadt Walldorf
Minischweine sind in ein neues Gehege umgezogen
Die Abdeckung der Transportbox wird nach oben gezogen. Minischwein Hugo kommt vorsichtig heraus. Er beginnt neugierig, die für ihn neue Umgebung zu erkunden. Die scheint ihm auf Anhieb gut zu gefallen: Hugo wühlt mit seiner Schnauze die Erde auf, knabbert an den Grünpflanzen und nimmt schließlich genüsslich ein Bad in der Schlammkuhle. Hugo ist mit geschätzten 90 Kilogramm der schwerste Vertreter der drei Minischweine, die im Walldorfer Tierpark zu Hause sind. Entsprechend müssen die Tierparkpfleger ordentlich Körperkraft aufwenden, als sie Hugo mitsamt seiner Transportbox die letzten Meter in sein neues Zuhause tragen.
Die beiden anderen Minischweine, Helga und Gerda, sind dagegen eher Leichtgewichte und lassen sich einfacher transportieren. Auch sie fühlen sich offenbar auf Anhieb in ihrem neuen Zuhause wohl und erkunden ebenfalls neugierig die Umgebung. Zur besseren Eingewöhnung gibt es gleich frisches Futter von den Tierpflegern.
Das Gehege der drei Minischweine befand sich bis vor Kurzem direkt neben dem Eingang des Tierparks. Aufgrund der Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest hat der Tierpark bereits im Sommer des vergangenen Jahres präventive Maßnahmen ergriffen und das Schweinegehege zusätzlich mit einem Bauzaun im Abstand von etwa einem halben Meter abgesichert. Das sei jedoch keine Dauerlösung gewesen, so Tierparkleiter Philipp Koch. Zumal die Empfehlung des Veterinäramts für die Haltung von Schweinen in zoologischen Einrichtungen bedeutet hätte, einen weiteren Zaun in das Gehege einziehen zu müssen, was den Tieren gut ein Drittel ihres Platzes weggenommen hätte. Das Virus, das die Schweinepest verursacht, könne beispielsweise durch unerlaubte Fütterung von Besuchern eingebracht werden.
Man habe auf der Suche nach einer geeigneten Lösung entschieden, einen Teil des alten Wildschweingeheges im Tierpark zu reaktivieren. Das befindet sich in der Nähe der Anlage „Streichelwiese“, in der die Zwergziegen und Quessantschafe untergebracht sind. Dort konnte problemlos zum bestehenden Zaun ein weiterer Zaun gezogen werden, sodass nun der vorgegebene Abstand von mindestens 1,50 Metern zu den Besuchern hergestellt wurde. Für den Zaunbau wurde eine externe Firma hinzugezogen.
„Die Tierpfleger waren bei jedem Schritt dabei und haben die Gestaltung der neuen Anlage mit ihrer Fachexpertise begleitet“, lobt der Tierparkleiter die Mitarbeiter. „Es war eine tolle Teamleistung, die Tierpfleger waren an allen Punkten der Arbeiten beteiligt. Sowohl von der Planung als auch der körperlichen Arbeit“, zeigt sich auch Tim Zeller, einer der beteiligten Tierpfleger, zufrieden mit dem Ergebnis. Von der gelungenen Lösung machte sich auch David Högerich, der Leiter des für den Tierpark zuständigen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft, ein Bild.
Die Anlage wurde so gestaltet, dass die Tiere einen Mehrwert haben: Unter anderem wurde der Boden mit Felskies ausgekleidet und die Wühlfläche im Vergleich zur alten Anlage vergrößert. Auch ein Teil der angrenzenden früheren Ponyställe ist wieder nutzbar gemacht worden. Mit dem Umzug der Minischweine habe man „vorausschauend für das Tierwohl gehandelt“ und biete den Tieren einen für sie passenden Lebensraum. Die alte Anlage soll übrigens in naher Zukunft wieder mit Leben gefüllt werden, und auch der Bauzaun soll dann entfernt werden.