17.06.2022, Leben in Walldorf

Auf Antrag von CDU-Fraktion und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Versorgung mit Essen an Walldorfer Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen wird neu geregelt

Dem Gemeinderat lag in der öffentlichen Sitzung am 31. Mai ein Antrag der CDU-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor, der die Erarbeitung und Beschlussfassung über eine Neufassung der Ausschreibungsmodalitäten/des Leistungskatalogs für die Versorgung mit Essen an den Walldorfer Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen vorsieht. Außerdem sollen die Elternbeiräte von Schulen und Kitas in die Ausarbeitung der Ausschreibung so weit wie möglich eingebunden werden. Wenn nötig, sollten auch andere Möglichkeiten der Vergabe geprüft werden. Es soll ein gesundes und wohlschmeckendes Mittagessen für die Schülerinnen und Schüler und Kita-Kinder angeboten werden, das zum großen Teil aus regionalen Produkten besteht. Ein weiteres Kriterium bei der Ausschreibung soll unter dem Gesichtspunkt „Nachhaltigkeit“ erfolgen.  Ergänzend zum Antrag von CDU-Fraktion und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bat die Verwaltung um die Beschlussergänzung mit der Erarbeitung eines Konzeptes Diplom-Oecotrophologin Sabine Chilla und Petra Vonderach, Beratung und Begleitung Vergabeverfahren, mit der Erarbeitung eines Konzeptes zu beauftragen und hinzuzuziehen. Die hierfür notwendigen Mittel werden bereitgestellt.
Stadtrat Mathias Pütz (CDU) verwies auf den Versorgungsauftrag der städtischen Einrichtungen spätestens seit Einführung der Ganztagsbetreuung. Daher solle man im Interesse der Walldorfer Kinder und Jugendlichen die örtliche Gemeinschaftsverpflegung hinsichtlich verschiedener Kriterien neu bzw. verändert ausrichten. Es sei deutlich geworden, „dass ein kommunales Verpflegungskonzept der Schlüssel zur Realisierung unseres Antrages sein kann“. Eine externe Beratung sei dabei unverzichtbar. Das Kriterium der CO2-Bilanz der Lebensmittel sehe man im Wesentlichen bereits in Fragen der Regionalität und Saisonalität verankert. Man wolle dabei eine möglichst praxistaugliche Form der Nachhaltigkeit.
Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, dass es beim gemeinsamen Antrag mit der CDU wichtig gewesen sei, dass in den Schulen ein Essen angeboten werde, das aus der Region kommt und dieses viele biologische Elemente enthält. Außerdem sollten die Betroffenen bei der Auswahl dabei sein. Das sollte laut Wilfried Weisbrod neben der Elternvertretung auch die Schülervertretung sein.
Stadtrat Christian Schick (SPD) sah in den in der Beschlussvorlage stehenden Begriffen wie „gesund“ und „wohlschmeckend“, „regional“ und „nachhaltig“, das Problem der genauen Definition. Wie wolle man zum Beispiel beim Begriff „regional“ definieren, was aus der Nähe komme, wandte Christian Schick ein und fand: „Der Teufel steckt im Detail“. Außerdem müsse das Essen in den Schulen am Ende bezahlbar sein. Wenn man sich die Kriterien anschaue, dann sei es um das aktuelle Schulessen momentan „nicht so schlecht bestellt“.  Man würde sich in Bezug darauf eine deutlich bessere Kommunikation nach außen wünschen. Trotzdem stimme man dem Antrag zu, wenn man dadurch an einigen Stellschrauben drehen könne, um das Essen etwas besser oder fairer zu machen.
Stadträtin Paula Glogowski (FDP) signalisierte Unterstützung zum Antrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen, denn es sei wichtig und sinnvoll sich regelmäßig mit den Ausschreibungsmodalitäten für das Essen an den Walldorfer Schulen und Kitas zu beschäftigen. Nun wolle man schauen, wie man diese Modalitäten weiter verbessern könne. Wichtig sei es, über die Aspekte von Nachhaltigkeit und gesundem Essen hinaus auch die Preisstruktur nicht aus dem Blick zu verlieren. Bei allen erstrebenswerten Verbesserungen müssten sich die finanziellen Belastungen für Familien in einem moderaten Rahmen bewegen. Weiter sei es wichtig, dass das Essen von den Kindern und Jugendlichen angenommen werde und Lebensmittel nicht im Mülleimer landeten.

Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Beschlussvorlage.