23.06.2025, Startseite

Bischof segnet den Baum der Freundschaft

Segnung des Baums der Freundschaft: (v.li.) Jean-François Midon, Bürgermeister Matthias Renschler, Pater Jean de Dieu Ndjee, Bischof Pierre-Yves Michel und Bürgermeister Eric Pensalfini. Foto: Stadt Walldorf

Zweiter Tag des Partnerschaftswochenendes in Saint-Max

Mit Beistand von ganz oben soll der Baum der deutsch-französischen Freundschaft ähnlich gut gedeihen, wie es der Städtepartnerschaft von Saint-Max und Walldorf in den vergangenen vierzig Jahren gelungen ist. Pierre-Yves Michel, Bischof von Nancy und Toul, betet zunächst gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern der feierlichen Zeremonie auf Deutsch das Vater unser und segnet anschließend den Baum, der direkt neben der Kirche Saint-Livier gepflanzt worden ist. Dort haben Bischof Michel und Pater Jean de Dieu Ndjee zuvor die Heilige Messe gefeiert und sind gerne dem Wunsch von Eric Pensalfini, Bürgermeister von Saint-Max, gefolgt, an der Einweihung des Baums teilzunehmen.

Der Walldorfer Bürgermeister Matthias Renschler erinnert in seiner Ansprache daran, dass es sich bereits um den dritten Baum handelt, der im Zeichen der Städtepartnerschaft gepflanzt wird: Nach einer Eiche, die vor vierzig Jahren in Saint-Max den Anfang gemacht hat und inzwischen zu einem stattlichen Baum geworden ist, sowie einer Linde, die zum 30. Geburtstag der Städtepartnerschaft im Walldorfer Astorpark ihren Platz gefunden hat, ist es dieses Mal eine Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), die unter anderem als klimaresistent gilt. „So resistent und dauerhaft wie unsere Partnerschaft“, sagt Bürgermeister Renschler und fügt an: „Auf unsere Freundschaft.“

Nach dem Festakt am Samstag und dem abendlichen Open-Air-Konzert der Stadtkapelle und eines Ensembles der örtlichen Musikschule (siehe separaten Artikel) läuten die Baumweihe und die Enthüllung eines Schildes das sonntägliche Programm zum großen Städtepartnerschaftswochenende in Saint-Max ein. „Herzlich willkommen“, begrüßt der Erste Beigeordnete Jean-François Midon, unterstützt von der für Kultur zuständigen Gemeinderätin Erika Cosset, dazu Mitglieder der Gemeinderäte aus beiden Städten sowie des Comité de Jumelage und des Deutsch-Französischen Freundeskreises, zahlreiche Neugierige und die Walldorfer Stadtkapelle, die die kleine Zeremonie musikalisch umrahmt und dafür wieder viel Beifall erntet. Auch Gäste aus Lunéville, der Partnerstadt von Schwetzingen, haben sich eingefunden. Midon erläutert, die Hopfenbuche sei „robust und anspruchslos“, sowohl für Kälte als auch Trockenheit geeignet, die Blätter würden im Herbst „eine schöne gelbe Farbe“ annehmen, zudem trage sie Früchte, „die an die des Hopfens erinnern“. Man habe den Baum „für seine Langlebigkeit ausgewählt, ein Wink im Hinblick auf unsere Städtepartnerschaft“.

Saint-Max‘ Bürgermeister Eric Pensalfini lässt in seiner Ansprache nochmals den ersten Tag des Partnerschaftswochenendes Revue passieren, „ein wunderschöner Tag“, der den Kontakt zwischen den beiden Städten und vor allem ihren Menschen weiter verfestigt habe. „Bei der Abfahrt wird es einige Tränen geben“, blickt er voraus und schiebt tröstend nach: „Sie werden schnell trocknen, weil wir wissen, dass wir uns bald wiedersehen.“ Schon zur Walldorfer Kerwe wird wieder Besuch aus Saint-Max erwartet.

Mit einem gemeinsamen Picknick auf dem Platz vor dem Schloss an der Meurthe klingt das Wochenende in entspannter Atmosphäre aus. Das Trio Lodaté sorgt mit zwei Trompeten und Keyboard für die musikalische Umrahmung und auch die unermüdlichen Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle trotzen der Hitze und greifen am Nachmittag noch ein weiteres Mal zu ihren Instrumenten – am Ufer der Meurthe spielten sie passenderweise unter anderem „Smoke on the Water“. Auf dem Bouleplatz liefern sich derweil die beiden Bürgermeister ein Duell, das der Gastgeber für sich entscheiden kann. Im Doublette siegen dann aber in einem freundschaftlich-gemischten Wettstreit der französische Gemeinderat Francis Ladent und Matthias Renschler gegen den Walldorfer Stadtrat Fredy Kempf und Eric Pensalfini. Danach heißt es Abschied nehmen.