05.06.2025, Startseite
Startschuss für die Sommerstraße

Bürgermeister Matthias Renschler (Mi.) durchschneidet das symbolische Band. Damit ist die Sommerstraße offiziell eröffnet. Foto: Stadt Walldorf
Der Verkehrsversuch beginnt unter großem Interesse aus der Bevölkerung
Geht man nach den ersten Rückmeldungen aus der Bevölkerung, wird die Sommerstraße von vielen Walldorferinnen und Walldorfern als genau das wahrgenommen, was sie auch ist: ein Verkehrsversuch, mit dem verschiedene Maßnahmen erprobt werden, um hoffentlich wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung der Hauptstraße zu gewinnen. Es geht um Verkehrsberuhigung, mehr Grün und eine höhere Aufenthaltsqualität.
Überraschend viele Menschen haben sich zum offiziellen Startschuss eingefunden, ganz offensichtlich neugierig, wie die vorübergehende Umgestaltung – die von 5. Juni bis 30. September begrenzt ist – gelungen ist und angenommen wird. Viele suchen das Gespräch mit der Stadtverwaltung, geben vor allem Andreas Konrad und Viktoria-Luise Müller von der Stadtplanung und Alena Müller, Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, erste Rückmeldungen. Es geht um die neuen Verkehrsschilder, die (noch) nicht jedem einleuchten, um die gelben und blauen Markierungen auf der Fahrbahn und an ihrem Rand, um die Einbahnstraßenregelung, die weggefallenen oder neu geordneten Parkplätze und die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, gleich den kompletten Bereich der östlichen Hauptstraße in eine Fußgängerzone zu verwandeln. Auch Stadtbaumeister Andreas Tisch, Bürgermeister Matthias Renschler und zahlreiche Gemeinderätinnen und Gemeinderäte stellen sich den Fragen.
„Es ist ein wunderbares Versuchsprojekt“, sagt der Bürgermeister in seiner kurzen Ansprache. „Bitte beteiligen Sie sich“, weist er auf die verschiedenen Möglichkeiten hin, das zu tun: über eine repräsentative Umfrage, für die nach dem Zufallsprinzip Personen ab 18 Jahren ausgewählt und bereits angeschrieben wurden; über die Online-Beteiligung auf der Homepage der Stadt; über einen Fragebogen in der Walldorfer Rundschau (Ausgabe 24/2025, Samstag, 14. Juni); oder über eine kurze Postkartenbefragung an den beiden Informations-Stelen auf der Hauptstraße. Die Stadt, so Bürgermeister Renschler, freut sich über konstruktive Rückmeldungen zum Verkehrsversuch. Diese werden anschließend vom mit dem Fußverkehrskonzept beauftragten Fachbüro Planersocietät aus Karlsruhe ausgewertet. Der Bürgermeister bedankt sich besonders beim Stadtbauamt für Vorbereitung und Umsetzung der Sommerstraße sowie beim Gemeinderat, „der den Versuch einhellig unterstützt“. Als offizielles Signal für den Start der Sommerstraße durchschneidet Matthias Renschler ein symbolisches Band.
Die für viele Verkehrsteilnehmer vielleicht wichtigste Änderung ist die Einbahnstraße, die von der Drehscheibe her kommend gilt und den Verkehr kurz vor der Stadt-Apotheke in die Karlstraße führt. Das soll für eine Verkehrsberuhigung und weniger Parksuchverkehr sorgen. Um mehr Raum für Außengastronomie und Aufenthaltsqualität zu schaffen, sind einige Parkplätze entfallen, die bestehenden Stellplätze wurden in Schrägstellung neu angeordnet. Ausreichend Parkplätze sind aber in den Parkhäusern Drehscheibe, Obere Grabenstraße und Karlstraße vorhanden, die allesamt fußläufig sehr gut zu erreichen sind. Ins Auge fallen die zahlreichen neuen Sitzgelegenheiten, sogenannte „Stadtmöbel“, die auch bereits rege genutzt werden. Es gibt mehr Grün durch zusätzliche Bäume und andere Pflanzen sowie Spielmöglichkeiten für Kinder.
Alle Maßnahmen sollen die Sicherheit, die Atmosphäre und die Aufenthaltsdauer in der Hauptstraße erhöhen sowie die Qualitäten für den Fußverkehr in der Ortsmitte wesentlich verbessern. Davon soll auch der Einzelhandel profitieren. Mit der Sommerstraße wird aus Sicht der Planer unter anderem die Verbindung zwischen Drehscheibe und Marktplatz aufgewertet und es werden mehr Aufenthaltsflächen geschaffen. Das soll die Einwohner und Gäste Walldorfs verstärkt in die Innenstadt leiten und mehr Raum zum Gehen, Flanieren und Verweilen ermöglichen. Jetzt sind alle gespannt, wie sich die verschiedenen Maßnahmen über die Sommermonate bewähren und wie die Rückmeldungen darauf ausfallen.